FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag mit Verlusten geschlossen. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 13.535 Punkte. Ein paar Impulse für die Einzelwerte lieferte noch die laufende Berichtssaison. Ansonsten war der Datenkalender recht leergefegt, der wichtigste Termin der Woche ist die Veröffentlichung der Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch. Nachdem die US-Teuerungsrate im Juni auf 9,1 Prozent nach oben geschnellt war, rechnen die Marktstrategen der DZ Bank damit, dass der Teuerungsschub im Juli geringfügig auf eine Jahresrate von 8,8 Prozent nachgelassen hat. Im Vorfeld hielten sich die Anleger zurück.


   Munich Re mit besseren Zahlen 

Die Munich Re hat mit ihrem Gewinn im zweiten Quartal trotz Belastungen beim Kapitalanlageergebnis durch die Inflation und die sich abkühlende Wirtschaft sowie den Ukraine-Krieg die Analystenprognosen übertroffen, für die Aktie ging es um 1,8 Prozent nach oben. Die Gewinnprognose für das Jahr bestätigte der DAX-Konzern, traut sich aber nur eine geringere Kapitalanlagerendite zu als bisher. Der Nachsteuergewinn des Rückversicherers fiel im Quartal wegen des schwachen Anlageergebnisses auf 768 Millionen Euro von 1,106 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens nur 719 Millionen Euro prognostiziert.

Nach endgültigen Zahlen gaben Continental 6,5 Prozent nach. Hier belastete trotz der Zuversicht für den Rest des Jahres der Blick auf die Kosten die Stimmung. Conti habe wegen der allgemeinen Inflation von "massiv gestiegenen Kosten" gesprochen, die besonders den Bereich Automotive betroffen hätten. Infineon verloren 5,2 Prozent - eine Umsatzwarnung des Chipherstellers Micron lastete auf der Stimmung im Sektor. Nach sehr guten Zahlen ging es für Fraport um 2 Prozent nach oben. Das Flughafengeschäft belebe sich deutlich, was die höhere Jahresgewinnprognose bei Fraport zeige, hieß es im Handel.

Mit Vorsicht ging der Markt in die Zahlenvorlage und vor allem den Ausblick von Deliveroo. Die Briten legen ihre Daten am Mittwoch vor und hatten Ende Juli ihre Prognose für das Wachstum des Bruttowarenvolumens deutlich gekürzt. Kommenden Dienstag folgt ein Zwischenbericht von Delivery Hero. Nach der jüngsten Erholungsrally sei das Enttäuschungspotenzial im Liefersektor hoch, hieß es im Handel. Delivery Hero fielen 6,1 Prozent, Hellofresh 7,2 Prozent und Zalando 5,9 Prozent.


   Sartorius kauft zu 

Der Laborausrüster Sartorius (-2,1%) stärkt sein Portfolio an Lösungen für neuartige Therapien mit der Übernahme der britischen Albumedix für etwa 415 Millionen Pfund. Das 1984 gegründete Unternehmen mit Sitz in Nottingham ist ein Anbieter von branchenführenden Lösungen, die auf rekombinantem Albumin basieren. Rekombinantes Humanalbumin ist ein wichtiger Baustein für die biopharmazeutische Industrie und wird für eine Reihe von Anwendungen benötigt, zum Beispiel als tierzellfreier Zusatz für Zellkulturmedien und für die Stabilisierung von Impfstoffen und Virustherapien.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          13.534,97  -1,1%    -14,79% 
DAX-Future   13.544,00  -1,0%    -14,39% 
XDAX         13.550,20  -0,7%    -14,50% 
MDAX         27.270,82  -2,1%    -22,36% 
TecDAX        3.106,18  -1,8%    -20,76% 
SDAX         12.809,00  -1,8%    -21,97% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     156,37    -40 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            9         31     0          2.454,0        51,9    53,0 
MDAX          12         38     0            543,2        34,6    31,6 
TecDAX         7         23     0            612,1        21,0    16,9 
SDAX          12         56     2            110,9         8,4     8,7 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 09, 2022 11:46 ET (15:46 GMT)