Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Munich Re hat im dritten Quartal unter dem Strich zwar mehr verdient als im schwachen Vorjahreszeitraum. Allerdings sorgten ein Hurrikan in den USA und das Tief "Bernd" in Deutschland für eine erhebliche Schadensbelastung. Der DAX-Konzern bestätigte die vorab berichteten Zahlen und das Gewinnziel für das laufende Jahr, senkte aber die Prognose für die Schaden-Kosten-Quote im Rückversicherungsgeschäft.

Die Munich Re verdiente nach Steuern 366 Millionen Euro im Vergleich zu 199 Millionen im von der Pandemie stark geprägten Vorjahreszeitraum, wie der Konzern bereits Mitte Oktober vorläufig bekanntgegeben hatte. Dass das Ergebnis nicht schwächer ausfiel als im Vorjahr, war einem besseren Währungsergebnis zu verdanken. Das operative Ergebnis sank hingegen auf 204 von 353 Millionen Euro, wie aus den vollständigen Zahlen hervorgeht.

Die Bruttoprämien stiegen um 9,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich um knapp ein Viertel auf 2,1 Milliarden Euro.

In der Schaden-Rückversicherung erzielte der Konzern einen Nachsteuergewinn von 138 Millionen Euro nach einem Verlust von 23 Millionen im Vorjahr. Die Großschadensbelastung erhöhte sich auf 1,97 von 1,52 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich auf 112,8 von 112,2 Prozent. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag im Versicherungsgeschäft in Relation. Unter einem Wert von 100 arbeitet eine Versicherung profitabel.

Größter Einzelschaden war der Hurrikan "Ida" mit einer Belastung von 1,2 Milliarden Euro. Das Sturmtief "Bernd", das vor allem in Deutschland verheerende Überschwemmungen anrichtete, schlug mit 0,6 Milliarden Euro zu Buche, nicht nur in der Rückversicherung, sondern auch bei der Erstversicherungstochter Ergo. In der Leben-Rückversicherung stieg der Gewinn auf 94 von 86 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr strebt Munich Re weiterhin einen Gewinn nach Steuern von 2,8 Milliarden Euro an nach 1,2 Milliarden im von der Pandemie geprägten Vorjahr. Bei den Bruttobeträgen peilt der Konzern nach wie vor ein Wachstum auf 58 Milliarden Euro an, wovon 41 Milliarden aus der Rückversicherung stammen sollen.

Die Schaden-Kosten-Quote wird wegen des hohen Schadensaufkommens nun bei 100 Prozent statt bei 96 Prozent gesehen.

In der Leben-Rückversicherung wurde das Ziel eines versicherungstechnischen Ergebnisses von 400 Millionen Euro aufgegeben. Das Ziel wurde auf 200 Millionen Euro gesenkt, wie die Munich Re bereits bei früherer Gelegenheit signalisiert hatte.

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DJG/mgo/smh

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November 09, 2021 01:48 ET (06:48 GMT)