Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Versicherungswirtschaft hat auch 2022 mit einem hohen Aufkommen an Schäden aus Naturkatastrophen zu kämpfen gehabt. Die Gesamtschäden beliefen sich auf rund 270 Milliarden US-Dollar, wovon etwa 120 Milliarden Dollar versichert waren, wie aus der Naturkatastrophenbilanz des Rückversicherers Munich Re hervorgeht. 2021 waren versicherte Schäden von ebenfalls 120 Milliarden Dollar angefallen, wobei die Gesamtschadenbelastung mit 320 Milliarden damals deutlich höher lag.

Der Hurrikan "Ian", der im September auf die Westküste Floridas traf, war das mit Abstand teuerste Einzelereignis im vergangenen Jahr. Er verursachte Schäden von rund 100 Milliarden Dollar, wovon 60 Milliarden Dollar versichert waren. Inflationsbereinigt war er damit der zweitteuerste Hurrikan aller Zeiten nach "Katrina" 2005.

Überschwemmungen in Australien im Februar und März sowie im Oktober wurden ebenfalls teuer. Sie verursachten versicherte Schäden von 4,7 Milliarden Dollar, der Gesamtschaden belief sich auf 8,1 Milliarden Dollar.

Ungleich schadensreicher waren jedoch Überschwemmungen in Pakistan, bei denen mindestens 1.700 Menschen ums Leben kamen, mit direkten Schäden von 15 Milliarden Dollar. Allerdings war dort "fast nichts" versichert, wie es im Bericht heißt.

In Europa schlugen sich Hitzewellen mit Dürren und Unwetter in der Katastrophenbilanz nieder. In Frankreich verursachten Hagelschläge Schäden in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar, wovon 5,6 Milliarden von der Versicherungswirtschaft getragen wurden. Eine Serie von Winterstürmen schlug mit 4,3 Milliarden Dollar ins Kontor der Branche.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/err

(END) Dow Jones Newswires

January 09, 2023 14:31 ET (19:31 GMT)