Entwicklungen, Entscheidungen und Einschätzungen zur 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen im schottischen Glasgow, die international mit COP26 abgekürzt wird:


Munich Re: Verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen 

Munich-Re-Vorstandschef Joachim Wenning hat verlässliche Rahmenbedingungen und Marktanreize für den Klimaschutz gefordert. Dies sei "der Treibstoff für die Entwicklung neuer Technologien, die die Weltwirtschaft in einer klimaneutrale Wirtschaft transformieren", sagte er anlässlich einer Pressekonferenz am Rande der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow. Die Investitionen in erneuerbare Energien, die sich in den vergangenen Jahren im Schnitt weltweit auf 300 Milliarden US-Dollar jährlich belaufen hätten, müssten bis 2030 auf das Vierfache steigen. "Nur durch ausreichende Investitionen in die 'net-zero'-Transition und dekarbonisierte Industriegesellschaften wird es möglich sein, unseren Lebensstandard zu erhalten und die sozialen Härten abzufedern - und zudem ärmeren Ländern mehr Wohlstand zu ermöglichen", sagte Wenning.


China und Russland weisen Bidens Kritik an ihrer Klimapolitik zurück 

China und Russland haben die Kritik der USA an ihrer Klimapolitik zurückgewiesen. "Taten sprechen lauter als Worte", sagte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin am Mittwoch in Peking. Im Kampf gegen den Klimawandel komme es auf "konkrete Taten und nicht auf leere Worte an", fügte er hinzu. "Chinas Maßnahmen als Reaktion auf den Klimawandel sind real." Russland wies Bidens Vorwürfe am Mittwoch ebenfalls zurück. Moskau wolle die Bedeutung der Konferenz in Glasgow keineswegs herunterspielen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russlands Klimapolitik sei "konsequent, durchdacht und ernsthaft.


Städte verlangen ambitionierte Schritte und Unterstützung 

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, hat ambitionierte Schritte zum weltweiten Klimaschutz gefordert. "Die Erwartungen der Städte an die Weltklimakonferenz in Glasgow sind groß", sagte Jung. Die Regeln des Pariser Klimaschutzabkommens müssten mit Leben gefüllt werden. "Wir brauchen ambitionierte Schritte für mehr Klimaschutz und starke Unterstützung für die Städte in den nächsten Jahren." Ohne die Städte sei die Jahrhundertaufgabe nicht zu meistern. Der Verkehrssektor spiele eine entscheidende Rolle. "Hier gibt es viel Potenzial, um den CO2-Ausstoss weltweit deutlich zu reduzieren. Auch in Deutschland gibt es dieses Potenzial", betonte Jung. Städte gehörten bei Klimagipfeln an den Verhandlungstisch. Sie müssten Teil der Delegationen und in einen strukturierten nationalen Dialog eingebunden werden.


Habeck: "Deutschland ist in Europa der Problembär" 

Grünen-Chef Robert Habeck hat die bisherigen Ergebnisse der Klimakonferenz von Glasgow als zu wenig konkret kritisiert. Auch bei inhaltlich begrüßenswerten Beschlüssen fehle die Verbindlichkeit, sagte Habeck im Deutschlandfunk laut dem Sender. Dies gelte auch für die deutsche Klimapolitik. In Europa sei die Bundesrepublik eher "der Problembär", so Habeck. Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen mit SPD und FDP erklärte er, auch dort sei es schwierig, konkrete Schritte festzulegen, um die vereinbarten Zielmarken erreichen zu können. So brauche es konkrete Voraussetzungen, um etwa den geplanten Kohleausstieg umsetzen zu können. In den Verhandlungen suche man zudem nach Lösungen, um Investitionen in eine klimaneutrale Industrie zu realisieren.

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November 03, 2021 07:14 ET (11:14 GMT)