BERLIN (awp international) - Der Einbruch des Luftverkehrs 2020 hat die Flugzeugbauer und Zulieferer in Deutschland hart getroffen. Der Branchenumsatz in der zivilen Luftfahrt brach um rund ein Drittel ein und erreichte noch knapp 22 Milliarden Euro, wie der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie am Dienstag mitteilte.

"8200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bereits heute ihren Arbeitsplatz verloren", erklärte Vize-Präsident und MTU-Chef Reiner Winkler . Er erwarte, dass in diesem und im nächsten Jahr weitere Arbeitsplätze gestrichen werden. Ohne die Kurzarbeit wäre die Situation noch schwieriger, sagte Winkler.

Stabil liefen dagegen die Geschäfte in der militärischen Luftfahrtindustrie, während auch in der Raumfahrt als kleinstem Branchensegment die Umsätze sanken. Insgesamt führte das zu einem Branchenumsatz von rund 31 Milliarden Euro, 10 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten sank insgesamt um 9000 auf 105 000.

"Wir müssen zurück in die Luft", sagte Winkler. Statt weitreichender Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie und pauschaler Quarantäne-Bestimmungen sei es nötig, eine Quarantäne durch Tests zu ersetzen. Auch Geimpfte und genesene Passagiere sollten aus Sicht des Verbands von Quarantänepflichten entbunden werden.

Die 250 Mitgliedsunternehmen haben im Schnitt 9,3 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. "Unser erklärtes Ziel ist, dass das klimaneutrale Flugzeug der Zukunft in Europa und in Deutschland entwickelt und gebaut werden wird", hiess es./bf/DP/stw