BERLIN (dpa-AFX) - Studenten in München müssen nach einer Untersuchung weiterhin am meisten für ihre Wohnung ausgeben. 724 Euro warm kostet dort eine 30 Quadratmeter große Musterwohnung in Uni-Nähe, wie ein Vergleich von 30 Hochschulorten für den Finanzdienstleister MLP ergab. Am günstigsten sei so eine Wohnung in Magdeburg mit einer monatlichen Warmmiete von 245 Euro.

Viele Studenten seien im Sommer nicht an den Studienort gezogen, weil Vorlesungen und Seminare in der Corona-Krise online abgehalten worden seien, sagte Studienautor Michael Voigtländer vom Insitut der deutschen Wirtschaft Köln. Dennoch sind demnach in 27 der 30 Städte die Mieten im zweiten Quartal weiter gestiegen, wenn auch die Dynamik nachgelassen habe. Voigtländer vermutet, dass mehr junge Erwerbstätige in Wohnungen ziehen, die sonst Studenten bevorzugen.

Das zeigt, dass der Markt für Studentenwohnungen schwer abzugrenzen ist. Zimmer in Wohngemeinschaften etwa oder Wohnungen am Stadtrand oder im Umland gehen in die Untersuchung ebenso wenig ein wie Wohnheimzimmer. Weil meist eine dreimonatige Kündigungsfrist in Mietverträgen steht, dürfte auch das Angebot freier Wohnungen im Untersuchungszeitraum bis Juni noch nicht stark gewachsen sein.

Es sei nicht auszuschließen, dass künftig wieder mehr Studierende zu Hause wohnen und sich die Nachfrage nach studentischem Wohnen reduziere, heißt es in der Studie. Corona habe die Aussichten für Studenten auf dem Wohnungsmarkt verschlechtert, meint MLP-Chef Schroeder-Wildberg. Die staatlichen Hilfen für Studenten reichten nicht. MLP vertreibt Finanzprodukte wie Lebensversicherungen, Studenten und junge Akademiker sind für das Unternehmen eine wichtige Zielgruppe./bf/DP/stk