Mitsubishi Heavy Industries : in Kaufgesprächen mit Bombardier über CRJ-Programm
Am 05. Juni 2019 um 12:55 Uhr
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Düsseldorf (Reuters) - Der japanische Mischkonzern Mitsubishi Heavy Industries will seine Flugzeug-Sparte durch die Übernahme des Canadair Regional Jet(CRJ)-Programms des kanadischen Konkurrenten Bombardier ausbauen.
Die Unternehmen seien in Gesprächen, eine Entscheidung gebe es aber noch nicht, teilte Mitsubishi Heavy am Mittwoch mit und bestätigte damit einen entsprechenden Medienbericht. Zuvor hatte die Fachzeitschrift Air Current berichtet, die Verhandlungen seien fortgeschritten und ein Abschluss könnte bereits auf der am 17. Juni startenden Paris Air Show verkündet werden.
Bombardier-Chef Alain Bellemare hatte im Januar gegenüber Reuters erklärt, der kanadische Flugzeugbauer prüfe alle Optionen für sein defizitäres CRJ-Programm, einschließlich eines Verkaufs.
Mitsubishi Heavy ist neben dem Flugzeugbau auch in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau und der Elektronikindustrie unterwegs.
Die beiden Konzerne waren zuletzt nicht gut aufeinander zu sprechen. Die Kanadier reichten gegen Mitsubishi Heavy Ende 2018 Klage ein, weil angeblich ehemalige Bombardier-Mitarbeiter Firmengeheimnisse über das Jet-Programm weiter gegeben hätten. Die Japaner reagierten mit einer Gegenklage.
Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. ist ein diversifizierter Konzern, der sich auf 4 Geschäftsbereiche konzentriert: - Herstellung von Systemen und Komponenten für Energieerzeugungsanlagen (42,6% des Nettoumsatzes): Offshore-Windturbinen, Pumpen, Turbolader, Reaktoren, Kompressoren, Flugzeugtriebwerke, Gasturbinen, Atomstromgeneratoren usw.; - Schiffbau und Industriebau (41.1%): Bau von Schiffen, Landtransportsystemen, Maschinen und Industrieanlagen, Umweltsystemen (Industriekläranlagen, Luftreinigungsanlagen, Meeresverschmutzungsanlagen, Müllverbrennungsanlagen usw.), Förderanlagen, Werkzeugmaschinen, Klima- und Kühlsystemen, Mautsystemen usw.; - Bau von Avionik-, Verteidigungs- und Luftfahrtsystemen (15,7%); - Sonstige (0,3%). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Japan (48,9%), Asien (17,4%), Vereinigte Staaten (14,8%), Europa (9,4%), Naher Osten (2,9%), Mittel- und Südamerika (2,8%), Afrika (1,3%) und Sonstige (2,5%).