Mit einem moderaten Aufschlag dürfte die Wall Street in den Donnerstag starten. Allerdings bleiben die jüngsten Belastungsfaktoren bestehen. Die Renditen geben nur leicht nach, zehnjährige US-Anleihen liegen aktuell bei 1,52 Prozent und damit zwei Basispunkte unter dem Niveau vom Vorabend. Die weitere Richtung der Renditen hängt auch von den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten ab. So werden die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Einkaufsmanager-Index Chicago veröffentlicht. Bessere Job-Daten als erwartet dürften für weiter steigende Renditen sorgen.

Der Future auf den S&P-500 steigt aktuell um 0,5 Prozent. Dass der chinesische Einkaufsmanagerindex im Verarbeitenden Gewerbe im September unter die Expansionsschwelle von 50 gefallen ist, stellt keine Belastung dar. Allerdings ist der Einkaufsmanagerindex für den Service-Bereich wieder über die Marke von 50 geklettert.

Daneben ringen Demokraten und Republikaner weiter um eine Einigung im US-Haushaltsstreit. Die Zeit wird knapp, in der Nacht zum Freitag endet das Budget für das laufende Haushaltsjahr. Ohne eine Übergangslösung käme es dann zum sogenannten Shutdown. Ab Mitte Oktober droht den USA im Falle einer ausbleibenden Einigung bei der Aussetzung der Schuldenobergrenze sogar die Zahlungsunfähigkeit mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen.

"Wir sind in eine etwas schwierigere, unsichere Phase des Aufschwungs eingetreten, und es gibt eine Reihe von Belastungsfaktoren, die der Aufwärtstendenz, die wir seit letztem Jahr gesehen haben, entgegenwirken", sagt Sebastian Mackay, Multi-Asset-Fondsmanager bei Invesco. "Der Markt scheint in diesem Umfeld, in dem es keine Alternative zu Aktien gibt, immer höher zu steigen", so Edward Park, Chief Investment Officer bei der Investmentfirma Brooks Macdonald. "Das wird nicht so bleiben, wenn die Zentralbanken deutlich machen, dass sie die Zinsen unabhängig vom Wachstum anheben werden".

Unternehmensmeldungen sind dünn gesät. Ein überraschend deutlicher Umsatzanstieg im ersten Geschäftsquartal sorgt bei der Aktie von Herman Miller vorbörslich für ein Plus von 2,2 Prozent. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie verfehlte der Möbelhersteller, der sich nach der im Juli abgeschlossenen Übernahme von Knoll in MilllerKnoll umbenennen wird, zwar die eigene Prognose, doch hatte diese ohnehin den Zukauf des Designmöbelherstellers ausdrücklich nicht berücksichtigt.

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September 30, 2021 06:08 ET (10:08 GMT)