"Das werden wir auch weiter machen", sagte Vorstandschef Till Reuter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. "Das Interesse an Kuka ist ungebrochen." Dies gelte trotz der 86 Prozent, die Midea bereits hält und die nach Ablauf der Nachfrist um Mitternacht auf mehr als 90 Prozent anwachsen dürften. Bei institutionellen und strategischen Investoren im In- und Ausland gebe es starkes Interesse an Automatisierung und Robotik. Mit Midea will Reuter im September darüber reden, wie die künftige Aktionärsstruktur aussehen könnte.

Die Bundesregierung, die einen Ausverkauf deutscher Technologie nach China fürchtet, hatte sich gewünscht, dass die Chinesen nicht mehr als 49 Prozent halten sollen. Eine Gegenofferte kam indes nicht zustande. Die Kuka-Aktionäre nahmen in Scharen das lukrative Angebot an - auch die bisherigen Großaktionäre Voith und Loh gingen von der Fahne.

Man müsse prüfen, ob in Zukunft andere Investoren einsteigen könnten, sagte Reuter. Er ließ aber offen, ob diese - wie von der Politik gewünscht - aus Deutschland oder Europa kommen. Der Manager verwies darauf, dass es für die Chinesen die Möglichkeit gebe, Anteile wieder abzugeben. Auch eine Kapitalerhöhung sei eine Option. Diese Fragen müsse aber Midea beantworten. Wie viele Aktionäre ihre Anteile verkauft haben, wird laut Kuka-Chef am 8. August feststehen.

Reuter will gemeinsam mit Midea den Riesenmarkt China aufrollen. Nach der Sommerpause soll ein Zeitplan für konkrete Projekte nach Abschluss der Übernahme erarbeitet werden, sagte der Kuka-Chef. Im zweiten Quartal bremsten hohe Sonderkosten rund um die Offerte den Augsburger Konzern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) schmolz, auch wegen höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklung, um 62 Prozent auf gut 15 Millionen Euro zusammen. Die Umsatzrendite schrumpfte von 5,3 Prozent vor Jahresfrist auf jetzt 2,2 Prozent. Weil der Auftragseingang auf ein Rekordniveau anschwoll, äußerte sich Reuter zuversichtlich. Für 2016 bekräftigte Kuka die Prognose, wonach der Erlös auf mehr als drei Milliarden Euro steigen und die bereinigte Rendite über 5,5 Prozent liegen soll.

Unternehmen in diesem Artikel : KUKA AG, Midea Group Co Ltd