Von Robert McMillan

FRANKFURT (Dow Jones)--Von dem im Dezember bekanntgewordenen, großangelegten Cyberangriff in den USA ist auch Microsoft betroffen. Den Hackern sei es gelungen, auf interne Systeme der Microsoft Corp. zuzugreifen und internen Quellcode einzusehen, der zur Erstellung von Softwareprodukten verwendet wird, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Microsoft hatte zuvor bestätigt, schädlicher Software von einem Anbieter namens Solarwinds Corp. heruntergeladen zu haben, die von den Hackern modifiziert worden war.

"Wir haben ungewöhnliche Aktivitäten bei einer kleinen Anzahl interner Konten entdeckt und bei der Überprüfung festgestellt, dass ein Konto verwendet wurde, um Quellcode in einer Reihe von Quellcode-Repositories einzusehen", teilte das Unternehmen mit. Dieses kompromittierte Konto sei in der Lage gewesen, den Quellcode von Microsoft einzusehen, habe aber keine Änderungen vornehmen können.

Ein Microsoft-Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, welche Produkte oder internen Systeme von dem Angriff betroffen waren.

Es seien "keine Beweise für den Zugriff auf Produktionsdienste oder Kundendaten gefunden" worden und "keine Hinweise darauf, dass unsere Systeme für Angriffe auf andere verwendet wurden", teilte der Konzern weiter mit.

Solarwinds hat eingeräumt, dass Hacker eine Hintertür in einem Update einiger seiner zwischen März und Juni veröffentlichten Software ausgenutzt hätten. Nach Angaben der IT-Firma nutzen bis zu 18.000 Kunden weltweit die Software. Durch diese Hintertür fanden die Hacker ihren Weg in Systeme unter anderem des US-Heimatschutzministeriums, des Außenministeriums, des Finanz- und des Handelsministeriums.

Die US-Regierung und Cybersicherheitsbeamte haben den Angriff mit Russland in Verbindung gebracht. Der Kreml hat eine Beteiligung an den Hackerangriffen bestritten.

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DJG/DJN/sha

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January 03, 2021 09:26 ET (14:26 GMT)