Von Dan Gallagher

NEW YORK (Dow Jones)--Microsoft hat sein Geschäft nicht rund um eine potenzielle globale Krise neu aufgebaut. Aber die Art und Weise sowie das Timing der Pandemie haben dem Konzern sicherlich geholfen, seine Stärken auszuspielen.

Wie andere große Technologiekonzerne hat der Softwaregigant in bestimmten Bereichen von dem Ausbruch der Corona-Krise profitiert, der der Weltwirtschaft in weiten Teilen geschadet hat. Die Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice hat die Nachfrage nach Cloud-Dienstleistungen in die Höhe getrieben, PCs und Tablets fanden reißenden Absatz. Weil die Menschen viel Zeit zu Hause verbringen müssen, lenken sich nicht wenige mit Videospielen ab.

Das half Microsoft in seinem zweiten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember. Der Umsatz kletterte um knapp 17 Prozent auf den Rekordwert von 43 Milliarden Dollar. Die Ergebnisse aller drei Geschäftssegmente übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Die operative Marge legte um 4 Prozentpunkte auf 42 Prozent zu. Im Unternehmens-Cloudgeschäft stiegen die Erlöse um 34 Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar, was eine Beschleunigung im Vergleich zum Vorquartal darstellt und 1 Milliarde Dollar über den Erwartungen der Analysten im Konsens von Visible Alpha lag.


   Microsoft mit der Cloud profitabler 

Viele Unternehmen waren in den vergangenen zehn Monaten im richtigen Geschäft zur richtigen Zeit tätig. Im Falle von Microsoft beschleunigte die Pandemie jedoch lediglich einige Trends, von denen der Konzern bereits profitierte. Insbesondere wuchs das Cloudgeschäft bereits stabil. Microsoft hat es außerdem geschafft, die Profitabilität seines Cloudgeschäfts trotz des intensiven Wettbewerbs durch Amazon und Google zu steigern. Der Konzern meldete, dass die Bruttomarge im Cloudgeschäft im Quartal um 4 Prozent auf 71 Prozent zulegte.

Microsoft hat auch mit der Prognose für das laufende dritte Quartal bis Ende März die Analystenerwartungen übertroffen und bestätigt, dass Umsatz und operativer Gewinn auch im Gesamtjahr erneut im zweistelligen Bereich wachsen werden.

Die Aktie legte nach den Ergebnissen um mehr als 4 Prozent im nachbörslichen US-Handel zu. Das Papier hat in den vergangenen zwölf Monaten 41 Prozent gewonnen. Damit liegt die Aktie im Vergleich zur Entwicklung des Nasdaq etwas zurück, vor allem weil Anleger ihr Geld bevorzugt in kleinere, im Trend liegende Cloud-Anbieter stecken. Aber wie Microsoft verlässlich demonstriert, ist Größe kein Hindernis.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/mgo/cbr

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2021 05:56 ET (10:56 GMT)