NEW YORK (Dow Jones)--Entgegen der vorbörslichen Erwartung geht es an der Wall Street zur Eröffnung am Donnerstag leicht nach unten. Damit deutet sich der dritte Handelstag in Folge mit Abgaben an. Belastet wird das Sentiment von den deutlichen Abgaben der Microsoft-Aktie, nachdem der Konzern die Prognose für das vierte Quartal gesenkt hat. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,2 Prozent auf 32.733 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,5 Prozent nach unten. Die Volatilität bleibe aber weiter hoch, heißt es.
Die Microsoft-Aktie ist mit einem Minus von 3,0 Prozent schwächster Wert im Dow. Der Konzern hat die Umsatz- und Gewinnprognose für das vierte Quartal gesenkt und begründet dies mit ungünstigen Wechselkursen, da der stärkere US-Dollar seinen Tribut fordert. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von 51,94 bis 52,74 Milliarden US-Dollar, während es zuvor von 52,4 bis 53,2 Milliarden US-Dollar ausgegangen war. Der Gewinn wird voraussichtlich zwischen 2,24 und 2,32 Dollar pro Aktie liegen, gegenüber der vorherigen Prognose von 2,28 bis 2,35 Dollar pro Aktie.
Sorgen vor Rezession bleiben bestehen
Zuletzt hatten gute US-Konjunkturdaten Befürchtungen wieder verstärkt, die US-Notenbank werde an ihrem straffen geldpolitischen Kurs festhalten, um die hohe Inflation einzudämmen. Zudem begann die Federal Reserve am Mittwoch offiziell mit der Schrumpfung ihrer fast 9 Billionen Dollar schweren Bilanz.
"Die US-Wirtschaft sieht immer noch ziemlich gut aus, und das bedeutet, dass die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte über den Sommer hinaus beibehalten kann", sagt Edward Moya, Analyst bei Oanda. "Jeder rechnet damit, dass sich die Wirtschaftstätigkeit in den nächsten Monaten abschwächen wird, zumal die Inflationsrisiken nach wie vor hoch sind und die Fed nun damit begonnen hat, ihre Bilanzsumme zu verringern", fügt er hinzu. Die Sorgen vor einer möglichen Rezession als Folge der starken Zinserhöhungen der Fed schwebe weiterhin als Damoklesschwert über dem Markt.
Für einen Impuls könnten eine ganze Reihe von US-Konjunkturdaten sorgen, und hierbei vor allem zum Arbeitsmarkt. So ist der ADP-Arbeitsmarktbericht für den privaten Sektor für Mai unter der Erwartung geblieben. Hier wurden nur 128.000 neue Stellen geschaffen, während die Schätzung bei 299.000 gelegen hatte. Er gilt als Indikator für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser dürfte zeigen, dass der Jobmotor in den USA weiter auf vollen Touren läuft. Die wöchentlichen Erstanträge lagen weitgehend im Rahmen der Erwartungen.
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft für das erste Quartal fiel in der zweiten Lesung gegenüber dem Vorquartal etwas besser aus als erwartet. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung folgt dann noch der Auftragseingang für April.
Ölpreise legen zu - Dollar mit leichter Erholung
Die Ölpreise erholen sich von zwischenzeitlichen deutlichen Abgaben und legen nun leicht zu. Die Opec+ hat sich auf eine unerwartet hohe Steigerung der Ölproduktion um 648.000 Barrel pro Tag im Juli und August geeinigt, so die Delegierten, was Saudi-Arabien die Möglichkeit gibt, mehr Rohöl zu fördern. Für Saudi-Arabien, die sich den Aufforderungen der USA, Großbritanniens und anderer westlicher Länder widersetzt haben, mehr Öl zu fördern, um den durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine ausgelösten Preisboom abzumildern, wäre dies ein wichtiger Schritt. Die Spekulationen um einen möglichen Ausschluss Russlands aus der Opec+ wurden bislang nicht bestätigt oder dementiert.
Der Dollar gibt einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index reduziert sich um 0,4 Prozent. Dollar-Verkaufsschübe aufgrund von Anzeichen einer sich verlangsamenden US-Wirtschaft oder Spekulationen über eine Abschwächung der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank sollten aufgrund der "Safe-Haven-Qualitäten" der Währung nur von kurzer Dauer sein, sagt Jane Foley, Leiterin der Devisenstrategie der Rabobank. Obwohl die Rabobank erwartet, dass die US-Wirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession abrutschen wird, dürfte der Dollar weiterhin Unterstützung finden.
Hewlett-Packard unter Abgabedruck
Für die Papiere von Hewlett Packard Enterprise geht es um 9,2 Prozent nach unten. Der Konzern hat seine Jahresprognose wegen der Auswirkungen von Lieferengpässen, negativen Währungseffekten und des Rückzugs aus Russland gesenkt.
Gamestop steigen um 0,9 Prozent. Die Einzelhandelskette für Unterhaltungssoftware hatte zwar einen höheren Verlust ausgewiesen als am Markt erwartet, dafür fiel der Umsatz einen Tick höher aus als prognostiziert.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 32.732,76 -0,2% -80,47 -9,9% S&P-500 4.088,59 -0,3% -12,64 -14,2% Nasdaq-Comp. 11.937,16 -0,5% -57,30 -23,7% Nasdaq-100 12.483,65 -0,5% -64,72 -23,5% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,63 -2,8 2,66 190,0 5 Jahre 2,90 -2,2 2,92 163,6 7 Jahre 2,95 -0,4 2,95 150,8 10 Jahre 2,90 -0,9 2,91 139,3 30 Jahre 3,06 +0,2 3,06 116,4 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Uhr Mi, 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,0704 +0,5% 1,0662 1,0655 -5,9% EUR/JPY 138,86 +0,2% 138,57 138,52 +6,1% EUR/CHF 1,0270 +0,1% 1,0268 1,0281 -1,0% EUR/GBP 0,8537 +0,1% 0,8536 0,8533 +1,6% USD/JPY 129,73 -0,3% 129,96 129,97 +12,7% GBP/USD 1,2540 +0,4% 1,2490 1,2487 -7,3% USD/CNH (Offshore) 6,6784 -0,3% 6,6989 6,6922 +5,1% Bitcoin BTC/USD 29.776,25 +0,7% 29.811,97 31.168,82 -35,6% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 115,68 115,26 +0,4% 0,42 +58,9% Brent/ICE 116,50 116,29 +0,2% 0,21 +54,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.864,59 1.846,50 +1,0% +18,09 +1,9% Silber (Spot) 22,16 21,83 +1,5% +0,33 -4,9% Platin (Spot) 1.013,68 998,50 +1,5% +15,18 +4,5% Kupfer-Future 4,49 4,33 +3,8% +0,16 +0,9% ===
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June 02, 2022 09:57 ET (13:57 GMT)