Das in Hongkong börsennotierte Unternehmen, das sich zuvor auf Computer Vision und Überwachungstechnologien konzentriert hatte, hat seine Umstellung auf generative KI beschleunigt, nachdem der ChatGPT von OpenAI einen branchenweiten Boom ausgelöst hatte.
SenseTime war eine der heißesten KI-Firmen Chinas, ist aber im Zuge des Booms der generativen KI hinter die Konkurrenten zurückgefallen. Die Aktien des Unternehmens sind seit ihrem Ausgabepreis vor drei Jahren um 61% gefallen.
Das Unternehmen will die generative KI zu seinem Kerngeschäft machen, um Wachstum, Rentabilität und finanzielle Solidität voranzutreiben, so das Unternehmen in einer Mitteilung an die Börse in Hongkong.
Die Umstrukturierung erfolgt vor dem Hintergrund der rückläufigen Entwicklung des Bildverarbeitungsgeschäfts von SenseTime, dessen Segment "traditionelle KI" in der ersten Hälfte dieses Jahres um 50,6% zurückgegangen ist. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung vor einem Jahrzehnt noch keinen Gewinn erzielt.
SenseTime hat Anfang 2023 sein großes Sprachmodell SenseNova auf den Markt gebracht und behauptet, es sei vergleichbar mit OpenAIs neuester GPT-Version.
Im Jahr 2021 setzten die Vereinigten Staaten SenseTime auf eine Exportkontrollliste mit der Behauptung, das Unternehmen habe Gesichtserkennungssoftware entwickelt, die zur Unterdrückung uigurischer Muslime eingesetzt wird. Das Unternehmen erklärte damals, der Vorwurf sei unbegründet und es halte sich an die Gesetze.
Die Umstrukturierung von SenseTime sieht die Einrichtung mehrerer Geschäftsbereiche mit separaten CEOs vor, unter anderem für Smart Auto, Domestic Robotics, Smart Healthcare und Smart Retail, so das Unternehmen in seiner Einreichung.