FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Absatzschwäche bei Computern trifft Microsoft voll 

Bei Microsoft war die frisch verkündete Entlassung von 10.000 Mitarbeitenden das klare Signal, wie flau das Geschäft läuft. Der Softwarekonzern wie auch andere Tech-Werte haben mit dem sich verschlechternden Wirtschaftsklima zu kämpfen, einer hohen Inflation und steigenden Zinsen. Bei Microsoft kommen spezifische Probleme hinzu: Angesichts rückläufiger Computerverkäufe - nach ersten Schätzungen knapp 30 Prozent weniger im vierten Quartal - schwächelt das Windows-Geschäft, wie das Management bereits eingeräumt hat. Auch die Dollar-Stärke belastet. Die Folgen waren schon im dritten Quartal sichtbar. Der Umsatz stieg zwar um 11 Prozent, was aber die schwächste Rate seit fünf Jahren war. Diesmal wird nur noch ein kleines Einnahmeplus erwartet, der Gewinn je Aktie dürfte sogar rund 7 Prozent sinken. Und die Prognose für 2023 birgt Enttäuschungspotenzial.

>>> Dienstag, 24. Januar 2023; 22:01


2. Ifo-Geschäftsklima hellt sich im Januar erneut auf 

Das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft dürfte sich zu Jahresbeginn erneut aufgehellt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar auf 90,1 (Dezember: 88,6) Punkte gestiegen ist. Es wäre der vierte Anstieg in Folge. In den vergangenen Monaten ist die Aufwärtsbewegung vor allem von der Erwartungskomponente getragen gewesen. Darin dürfte vor allem die zunehmende Zuversicht zum Ausdruck gekommen sein, dass es nicht zu einer Gasrationierung die Wirtschaft kommen würde. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hatte sich im Dezember erstmals seit Mai verbessert. Für Januar wird erneut ein Anstieg beider Komponenten erwartet.

>>> Mittwoch, 25.01.2023; 10:00


3. Bei Tesla stehen Preissenkungen und deren Folgen im Fokus 

Tesla dürfte im vierten Quartal dank weiter steigender Auslieferungen den Umsatz und den Gewinn erhöht haben. Nach dem insgesamt guten Verlauf 2022 rechnen Beobachter auch im neuen Jahr mit steigenden Verkäufen. Abseits der Finanz- und Absatzzahlen konzentrieren sich Anleger bei Vorlage des Berichts auf die vor kurzem angekündigten Preissenkungen - sowohl in den USA als auch Europa. Tesla will damit die Nachfrage anheizen sowie Marktanteile absichern und ausbauen, da sowohl neue Konkurrenten von Elektroautos als auch traditionelle Hersteller ihr Angebot erweitert haben. Analysten sind aber skeptisch: Möglicherweise hat sich Tesla verkalkuliert, da neue, volumenstarke Modelle zur Absicherung des Volumenwachstums wohl erst 2025 auf den Markt kommen.

>>> Mittwoch, 25. Januar 2023; 22:05


4. Jahreswirtschaftsbericht dürfte günstigere Prognosen bringen 

Vor allem die aktualisierten Prognosen für die Wirtschafts- und Inflationsentwicklung werden im Vordergrund stehen, wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den neuen Jahreswirtschaftsbericht der Regierung vorstellt. Inzwischen mehren sich die Stimmen, die nach den jüngst günstigeren Wirtschaftsdaten einen weniger scharfen Wirtschaftseinbruch erwarten. Habeck selbst hat schon betont, die Rezession könnte möglicherweise vermieden werden oder nur sehr kurz ausfallen. Im Mittelpunkt des Berichts dürfte aber auch die Verfassung der deutschen Wirtschaft insgesamt angesichts der Energiekrise stehen. Sie hat sich als widerstandsfähig erwiesen und wohl weniger Hilfen in Anspruch genommen als gedacht. Habeck dürfte aber auf noch mehr Innovationskraft dringen.

>>> Mittwoch, 25. Januar 2023


5. Bei SAP steht ein Quartalsplus beim Betriebsgewinn im Pflichtenheft 

Es muss das Quartal der finalen Bodenbildung und der klare Beginn der Trendwende für SAP werden. Ab dem vierten Quartal, so das Versprechen der Führungsriege, soll das zuletzt stetig rückläufige Betriebsergebnis wieder steigen. Ab 2023 sollen dann - nach der Investitionsphase in die Cloud-Infrastruktur - beschleunigtes Umsatzwachstum und zweistellige Zuwachsraten beim operativen Ergebnis Anlegerkritik verstummen lassen. Daher sind die Erwartungen an den Softwarekonzern hoch. Der erste schnelle Blick wird - wie üblich - der operativen Marge gelten, die als Ausweis der SAP-Zeitenwende im Schlussvierteljahr wieder die 30-Prozent-Marke übersprungen haben sollte, wie Analysten prognostizieren.

>>> Donnerstag, 26. Januar 2023; 07:00


6. Bei Sartorius liegt der Fokus auf dem Ausblick 

Sartorius dürfte nach Einschätzung von Analysten im Schlussquartal erneut zweistellig gewachsen sein und die im Oktober eingrenzte Jahresprognose für den Umsatz erreicht haben. Der Pharma- und Laborausrüster gehört zu den Gewinnern der Pandemie. Da sich das Geschäft mit Impfstoff-Herstellern 2023 aber weiter normalisieren wird, schauen Anleger vor allem auf den Ausblick und die Geschäfts- und Nachfrageentwicklung insgesamt. Auch Preissetzungsmacht, Lieferketten und die Rohstoffversorgung dürften im Fokus stehen.

>>> Donnerstag, 26. Januar 2023; 07:00


7. US-Wirtschaft schwächer - Rezession in Sicht 

Jüngste Daten haben den Eindruck verstärkt, dass sich die US-Wirtschaft abschwächt, während die US-Notenbank die Zinssätze erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. Das Job- und Lohnwachstum hat sich im Dezember verlangsamt, der Handel der USA mit dem Rest der Welt ist im November deutlich zurückgegangen, und die Verkäufe bestehender Häuser sind seit zehn Monaten in Folge gesunken. S&P Global senkte seine Schätzung für das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal um 0,5 Prozentpunkte auf eine annualisierte Rate von 2,3 Prozent, im Konsens werden knapp 3 Prozent erwartet. Im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,2 Prozent gewachsen. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte in eine Rezession abrutschen wird, obwohl es eine vorsichtige Hoffnung gibt, dass die Fed durch eine moderatere Inflation davon abgehalten werden könnte, ihren Leitzins über den prognostizierten Höchstwert von rund 5 Prozent zu erhöhen.

>>> Donnerstag, 26. Januar 2023; 14:30


Mitarbeit: Stefanie Haxel, Andreas Kißler, Hans Bentzien, Andreas Plecko, Hans-Joachim Koch

Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2023 09:33 ET (14:33 GMT)