FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutscher Einkaufsmanagerindex sinkt im Januar 

Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft ist im Dezember wegen der vierten Corona-Welle zum Stillstand gekommen. Der von IHS Markit erstellte Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 50,0 von 52,2 Punkten im Vormonat. Ökonomen erwarten für Januar einen weiteren Rückgang. Die Geschäftsaussichten könnten sich jedoch verbessern, verknüpft mit der Hoffnung auf nachlassende Lieferschwierigkeiten und Lockerungen bei den Corona-Restriktionen.

>>> Montag, 24. Januar 2022; 09:30 Uhr


2. Im Zeichen von Omikron - Scholz und Länderchefs beraten die Corona-Lage 

Vor dem Hintergrund der sich schnell aufbauenden Welle an Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante beraten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Länderchefs bei einer weiteren Ministerpräsidentenkonferenz. Der Termin war bereits bei der vergangenen Tagung Anfang Januar festgelegt worden, Themen für die Beratungen wurden aber nicht genannt. Zu ihnen dürfte jedoch das weitere Vorgehen bei einer allgemeinen Impfpflicht zählen, auf die sich Bund und Länder bereits verständigt haben, und für die die Union nun eine Vorlage der Bundesregierung fordert. Aus den Ländern wurde auch bereits der Wunsch nach einheitlichen Regeln für die Anwendung von Coronatests und zur Kontaktnachverfolgung laut.

>>> Montag, 24. Januar 2022


3. Ifo-Geschäftsklima dürfte im Januar stagnieren 

Die verschärfte Pandemielage trifft konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel in Deutschland hart. Das Ifo-Geschäftsklima war im Dezember auf 94,7 Punkte gefallen. Das Geschäftsklimaindex sank damit den sechsten Monat in Folge. Für Januar erwarten von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen eine Stagnation auf diesem Niveau. Der überdurchschnittlich hohe Anteil der Industrie bremst derzeit die konjunkturelle Erholung in Deutschland, weil dieser Sektor besonders unter den Staus auf den Weltmeeren und den Unterbrechungen der Lieferketten leidet.

>>> Dienstag, 25. Januar 2022; 10:00 Uhr


4. Microsoft legt im zweiten Geschäftsquartal erneut zu 

Während die Welt weiterhin über die Vorzüge und Auswirkungen von Microsofts Übernahmeangebot für den Videospielgiganten Activision Blizzard debattiert, wird sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf den Quartalsbericht des Softwareunternehmens richten. Die Analysten sind im Allgemeinen zuversichtlich, was die Aussichten angeht, und die Schätzungen wurden nach oben korrigiert. Letzter Prognosestand für die Umsätze im zweiten Geschäftsquartal sind 50,9 (Vorjahr: 43,1) Milliarden Dollar und beim Gewinn je Aktie 2,31 (2,03) Dollar.

>>> Dienstag, 25. Januar 2022; 22:01 Uhr


5. Fed wartet bis März noch ab 

Die Inflation in den USA liegt mit derzeit 7,0 Prozent weit über dem Zielwert der Fed, die eine jährliche Rate von 2 Prozent anpeilt. Die US-Notenbank beurteilt die Inflationsentwicklung in den USA jetzt als sehr viel hartnäckiger und deutete deshalb eine raschere Zinserhöhung an. Der erste Schritt dürfte bereits im März erfolgen, wenn das Kaufprogramm der Fed ausläuft. Für die Sitzung im Januar werden noch keine Beschlüsse erwartet. Zuletzt sprach Fed-Gouverneur Christopher Waller sogar von bis zu fünf Zinserhöhungen, sollte die Inflation in der ersten Jahreshälfte hoch bleiben. Der Grund für die aus dem Ruder laufende Teuerung sind die starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie Engpässe in den Lieferketten im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise.

>>> Mittwoch, 26. Januar 2022; 20:00 Uhr


6. Bei Tesla lauern Investoren auf News zu Cybertruck und Grünheide 

Wenn Tesla die Geschäftszahlen für das vierte Quartal vorlegt, steht die operative Entwicklung eher weniger im Fokus. Zwar dürfte der US-Konzern nach den überraschend guten Absatzzahlen erneut den Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert haben. Spannend wird es aber, wenn CEO Elon Musk wieder bei der anschließenden Telefonkonferenz teilnimmt. 2021 hatte er gesagt, an keinen Calls mehr teilzunehmen, es sei denn, es gebe etwas wirklich wichtiges mitzuteilen. Ende November kündigte er dann überraschend an, beim Call zum vierten Quartal Neuigkeiten verkünden zu wollen. Investoren zufolge könnte es neue Infos zum Elektro-Truck oder konkrete Daten für den Produktionsstart der neuen Werke in Deutschland oder in Texas geben.

>>> Mittwoch, 26. Januar 2022; 22:09 Uhr


7. Sartorius mit starken Jahreszahlen und gutem Ausblick erwartet 

Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius dürfte sehr starke Geschäftszahlen 2021 vorlegen und weiteres Wachstum im laufenden Jahr prognostisieren, so Analysten. Der DAX-Konzern profitiert weiterhin von einer pandemiegetriebenen Nachfrage sowie von den Beiträgen seiner jüngsten Akquisitionen zur Ergänzung des Portfolios. Gerade erst hat Sartorius die Bioanalytik-Aktivitäten seiner Sparte Lab Products & Service mit der Übernahme der ALS Automated Lab Solutions GmbH mit Sitz in Jena verstärkt. Auch die Mittelfristziele könnten aktualisiert werden: Derzeit werden ein Konzernumsatz von etwa 5 Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von rund 32 Prozent in Aussicht gestellt.

>>> Donnerstag, 27. Januar 2022; 07:00 Uhr


8. Deutsche Bank schafft Milliardengewinn - schwaches Schlussquartal 

Nach den durchwachsenen Vorlagen der US-Banken wird es nun für die Deutsche Bank ernst. Das Kreditinstitut, das dieses Jahr seinen Strategieplan abschließt und entsprechende Renditen liefern muss, wird für 2021 wohl einen Milliardengewinn ausweisen. Dieser stützt sich auf die guten ersten neun Monate des Jahres. Ob es im vierten Quartal zu einem Gewinn reicht, ist unter den Analysten jedoch keine ausgemachte Sache. Die Wall-Street-Banken schickten die Botschaft, dass die Erträge im Anleihehandel, der in der Investmentbank der Frankfurter eine bedeutende Rolle spielt, teils deutlich sanken. Und anders als ihre US-Konkurrenten können sich die Institute hierzulande in ihrem Kreditgeschäft nicht auf bald steigende Zinsen einstellen.

>>> Donnerstag, 27. Januar 2022; 07:00 Uhr


9. SAP muss nach einem Zwischenerfolg das Wachstumstempo weiter anziehen 

Der Blick nach vorne und damit die Frage, wie schnell SAP mit den ehrgeizigen Cloud-Zielen im laufenden und den folgenden Jahren vorankommen kann, wird die Konferenzen für die Presse und Analysten zum Jahresergebnis bestimmen. 2021 hat der Softwarekonzern den Umschwung geschafft, die Ziele erreicht oder leicht übertroffen, wie die vorab veröffentlichten Zahlen gezeigt haben. Aber die Mittelfristziele für 2025 sind noch in weiter Ferne, das Cloudgeschäft muss dafür jährlich um knapp ein Viertel wachsen. Immerhin: Das Cloud-Umstiegsprogramm Rise für Alt- und Neukunden läuft erfolgreich. Aber noch hängt die Profitabilität hinterher. Hier wollen die Anleger jetzt Resultate sehen - nach Führungswechseln, Strategieschwenks und hohen Investitionen. Ein "Zuckerl" mit bis zu 1 Milliarde Euro für Aktienrückkäufe 2022 gab es bereits, eine höhere Dividende (wohl mit Jubiläumsbonus) dürfte folgen. Doch nur wenn es auch operativ schnelle Fortschritte gibt, wird der Aktienkurs wieder anspringen.

>>> Donnerstag, 27. Januar, 07:00 Uhr; PK 10:00 Uhr; Analystenkonferenz 14:00 Uhr


10. US-Wachstum von Lageraufbau angetrieben 

Die US-Wirtschaft zeigt sich im vierten Quartal robust: Zwar sollten nachlassende Erwartungen für fiskalische Anreize und die Verbreitung der Omikron-Variante den Privatkonsum belastet haben, aber die Unternehmen dürften ihre Lagerbestände nach drei Quartalen mit Rückgängen erstmals wiederaufgebaut haben. Dadurch ergibt sich für das vierte Quartal ein großer Wachstumsbeitrag. Die Atlanta-Fed prognostiziert ein annualisiertes Wachstum von 5,0 Prozent. Das Wachstum sowohl im Industrie- als auch im Dienstleistungssektor blieb stark, was auf einen soliden Aufschwung Ende 2021 hindeutet.

>>> Donnerstag, 27. Januar 2022; 14:30 Uhr


11. Den 3-Billionen-Giganten Apple werfen Lieferprobleme nicht um 

Hohe - und erfüllte - Erwartungen sind bei Apple nichts neues, was auch daran sichtbar wurde, dass der Technologiegigant Anfang Januar als erster Konzern weltweit eine Börsenbewertung von mehr als 3 Billionen Dollar (in Langform: 3.000.000.000.000) erreichte. Im Weihnachtsquartal sind Umsatz und Gewinn traditionell am höchsten, auch wenn Liefer- und Produktionsprobleme etwas dämpfend gewirkt haben dürften, wie das Management schon früh gewarnt hat. Für alle Produktkategorien mit Ausnahme des iPad erwartet es ein Wachstum. Für Analysten sind 6 Prozent Plus beim Gesamtumsatz die Richtschnur und gut 12 Prozent mehr Gewinn je Aktie.

>>> Donnerstag, 27. Januar 2022; 22:30 Uhr


12. Deutsche Wirtschaft im Rückwärtsgang 

Volkswirte gehen davon aus, dass die deutsche Volkswirtschaft im Winterhalbjahr schrumpft, bevor es im Frühjahr wieder aufwärts gehen soll. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat bereits eine erste Schätzung für das vierte Quartal abgegeben: Das BIP dürfte gegenüber dem Vorquartal um 0,5 bis 1,0 Prozent gefallen sein. Es besteht die Gefahr, dass die globale wirtschaftliche Erholung durch die Omikron-Variante aus der Bahn geworfen wird. Besonders Europa scheint anfällig zu sein: Der Aufschwung in Deutschland, Frankreich und Italien wird durch den Anstieg der Infektionsfälle zunehmend belastet.

>>> Freitag, 28. Januar 2022; 10:00 Uhr


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January 21, 2022 10:04 ET (15:04 GMT)