FRANKFURT (Dow Jones)--Die Prosiebensat1 Media SE soll nach dem Willen des Großaktionärs MFE-Mediaforeurope stärker auf das Unterhaltungsgeschäft setzen und dabei enger mit der Medienholding der Familie Berlusconi kooperieren. "Prosiebensat1 muss unbedingt mehr in Content investieren", sagte MFE-Deutschland-Chefin Katharina Behrends dem Handelsblatt. "Das wollen wir unter anderem dadurch ermöglichen, dass wir produktiv zusammenarbeiten und der Konzern dadurch die nötigen Mittel freisetzt."

MFE hält knapp 30 Prozent an Prosiebensat1. Behrends soll bei der Hauptversammlung am 30. Juni in den Aufsichtsrat einziehen. "Wir halten es für sinnvoll, Ressourcen zu bündeln, zum Beispiel in der IT", fügte die Managerin hinzu. "Um auszuloten, wie das am besten gelingt, haben wir jetzt gemeinsame Arbeitsgruppen gebildet." Nur eine paneuropäische Mediengruppe könne gegen globale Player wie Amazon oder Netflix bestehen.

Behrends kritisierte das Management für die regulatorischen Unregelmäßigkeiten bei der Tochter Jochen Schweizer Mydays, die zu einer verspäteten Zahlenvorlage und Verschiebung der Hauptversammlung des Konzerns geführt hatten. Fehler seien zwar normal, "dass eine Randbeteiligung jedoch einen ganzen Konzern lahmlegt, darf nicht passieren", sagte sie.

Prosieben-CEO Bert Habets hatte Ende März in einem "Strategie-Update" angekündigt, den Konzern stärker als bisher auf Entertainment auszurichten. Gleichzeitig leitete er ein Sparprogramm ein, das mit Stellenstreichungen in noch nicht genannter Höhe einhergeht. Habets sprach seinerzeit von konstruktiven Gesprächen mit MFE.

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June 06, 2023 08:10 ET (12:10 GMT)