FRANKFURT (Dow Jones)--Ein Streit um die Besetzung von Aufsichtsratsposten der Prosiebensat1 Media SE mit dem Großaktionär MFE-Mediaforeurope ist zunächst abgewendet. Der von der Familie Berlusconi kontrollierte italienische Medienkonzern kündigte an, bei der Hauptversammlung von Prosieben am 5. Mai keine Gegenkandidaten für den Aufsichtsrat aufzustellen.

Eine potenzielle öffentliche Kontroverse über die Zusammensetzung des Aufsichtsrates sei nicht im besten Sinne von Prosieben und seiner Stakeholder, hieß es in einer Mitteilung von MFE. Man hätte sich einen transparenteren Prozess gewünscht, in dem die Meinungen großer Aktionäre über Kandidaten vor dem Vorschlag durch den Aufsichtsrat gehört werden. Man sehe aber die bevorstehende Hauptversammlung als Startpunkt für eine Verbesserung der Beziehungen mit den Aktionären von Prosiebensat1.

MFE-Mediaforeurope kündigte zudem an, die Wahl von Andreas Wiele in den Aufsichtsrat und als künftigen Vorsitzenden des Gremiums zu unterstützten. Seine Wahl sei als erstes greifbares Signal für eine Änderung der Governance des Konzerns zu sehen. Wegen des intransparenten Prozesses will MFE sich bei der Wahl der anderen Kandidaten enthalten.

MFE hat sich mittlerweile Zugriff auf über 25 Prozent der Anteile von Prosiebensat1 gesichert. Im Aufsichtsrat ist der Konzern nicht vertreten. Im Streit um die Besetzung der Posten hatte Prosieben MFE jüngst angeboten, einen eigenen Kandidaten vorzuschlagen, forderte im Gegenzug aber die Unterstützung der vom Aufsichtsrat selbst aufgestellten Kandidaten. Dies lehnte MFE ab.

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April 20, 2022 09:39 ET (13:39 GMT)