Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky will über das Investment-Vehikel EPGC den Anteil an dem Handelsriesen Metro aufstocken.

EPGC legte am Donnerstag die Angebotsunterlagen für ein freiwilliges Übernahmeangebot vor, das die Finanzaufsicht BaFin zuvor gebilligt hatte. Die Annahmefrist endet danach am 29. Oktober. EPGC will 8,48 Euro je Stammaktie und 8,89 Euro je Vorzugsaktie auf den Tisch legen. Bei den Vorzügen hatte EPGC ursprünglich nach Schätzungen Mitte September noch einen Preis von "circa" 8,87 angekündigt.

Mit dem Angebot will EPGC die Schwelle von 30 Prozent der Metro-Anteile überspringen und sich "mehr Flexibilität verschaffen". Die Gesellschaft rechnet nach eigener Einschätzung nicht damit, mehr als 50 Prozent der Stimmrechte einzusammeln. Metro hatte die Offerte als zu niedrig kritisiert. Die Großaktionäre Beisheim und Meridian hatten bereits angekündigt, ihr Anteilspaket von gut 23 Prozent behalten zu wollen. An ihrem Widerstand war bereits eine vergangene Übernahme-Offerte Kretinskys gescheitert.

Metro-Aktien notierten am frühen Nachmittag bei 8,55 Euro Das Angebot ist für sie also nicht sehr attraktiv. Die Offerte erlaubt EPGC aber, weitere Aktien ungehindert an der Börse zuzukaufen, sobald die Schwelle von 30 Prozent überschritten ist. Diese dürfte EPGC leicht erreichen - zuletzt kontrollierte die Gesellschaft 29,9 Prozent der Anteile. Jefferies-Analyst James Grzinic hatte in einem Kommentar von einer "schleichenden Übernahme-Strategie" geschrieben, die Kretinsky mit seinem Investitions-Partner Patrik Tkac bei Metro verfolge.