NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Vortag in Reaktion auf die Fed-Entscheidung geht es am Donnerstag an den US-Börsen meist weiter aufwärts. Der Dow-Jones-Index sinkt zwar kurz nach der Startglocke um 0,2 Prozent, belastet von Merck & Co sowie Honeywell. Der S&P-500 steigt jedoch um 1,0 Prozent, der Nasdaq-Composite liegt sogar 2,2 Prozent im Plus. Die Nasdaq erhält Auftrieb von Meta Platforms. Die Aktie gewinnt fast 19 Prozent, nachdem die Facebook-Mutter mit dem Umsatz positiv überrascht und einen optimistischen Ausblick gegeben hat.

Konjunkturseitig ist die Zahl der wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche überraschend gesunken, was für eine ungebrochen gute Beschäftigungslage spricht. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft stieg im vierten Quartal 2022 stärker als erwartet. Der Anstieg der Lohnstückkosten fiel jedoch geringer aus als angenommen, ein Hinweis auf nachlassenden Inflationsdruck. Etwas später folgen die Dezember-Daten zu den Auftragseingängen der Industrie.


   Anleiherenditen sinken weiter 

Auch die Notenbanken bleiben im Fokus. Nachdem am Mittwoch die US-Notenbank den Leitzins wie weithin erwartet um 25 Basispunkte erhöht hat, folgten am Donnerstag die Bank of England (BoE) und die Europäische Zentralbank (EZB) mit Zinsschritten von jeweils 50 Basispunkten. Dies war ebenfalls so erwartet worden. Ähnlich wie am Mittwoch bei der Fed, werden die Begleitkommentare als "taubenhaft" interpretiert.

Am US-Anleihemarkt sinken die Renditen nach den überraschend gut ausgefallenen Daten vom US-Arbeitsmarkt weiter, wenn auch langsamer als am Mittwoch. Die US-Notenbank habe zwar signalisiert, dass sie die Zinsen auch im kommenden Monat erhöhen wolle, doch setzten die Märkte auf eine Pause, heißt es dazu.

Derweil steuert die Bilanzsaison am Donnerstag einem vorläufigen Höhepunkt zu. Unter anderem hat der Pharmakonzern Merck & Co (-2,6%) zwar überraschend starke Zahlen vorgelegt, der Ausblick wird im Handel aber als schwach bezeichnet. Beim Mischkonzern Honeywell (-3,3%) missfällt ebenfalls der Ausblick; die Zahlen zum vierten Quartal enthielten Licht und Schatten.

Conocophilips (-3,3%) hat zwar den Gewinn kräftig gesteigert, am Markt war aber noch mehr erwartet worden. Der Halbleiterkonzern Qorvo (-6,7%) enttäuschte mit dem Ausblick und ist zudem in die roten Zahlen gerutscht.

Nach Börsenschluss werden unter anderem die Schwergewichte Amazon, Apple und Ford Geschäftszahlen vorlegen.

Der Dollar verharrt am Donnerstag weitgehend auf dem von den Fed-Aussagen gedrückten Niveau. Der Euro gibt nach dem EZB-Entscheid nach auf rund 1,0930 Dollar, nachdem er in der Nacht bei 1,1033 Dollar sein Tageshoch erreicht hatte.

Das britische Pfund geriet nach dem BoE-Entscheid unter Druck. Die Zentralbank kündigte zwar weitere Erhöhungen für den Fall an, dass der Inflationsdruck zunehme, senkte jedoch gleichzeitig ihre Inflationsprognosen wegen fallender Energiepreise. Überdies prognostizierte die BoE, dass die Inflation im zweiten Quartal des kommenden Jahres unter das Ziel von 2 Prozent fallen werde.

Die Ölpreise tendieren etwas leichter. Auf dem Markt lastet nach wie vor der am Vortag vermeldete Aufbau der US-Rohölvorräte. Überdies hat die Opec+ auf ihrer Konferenz am Mittwoch signalisiert, dass sie es nicht eilig hat, die Preise nach oben zu treiben. Der schwächere Dollar mildert den Verkaufsdruck etwas.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.027,38        -0,2%      -65,58      +2,7% 
S&P-500              4.159,91        +1,0%       40,70      +8,4% 
Nasdaq-Comp.        12.079,96        +2,2%      263,64     +15,4% 
Nasdaq-100          12.668,52        +2,5%      305,42     +15,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,08         -4,5        4,12      -34,1 
5 Jahre                  3,46         -7,2        3,53      -54,5 
7 Jahre                  3,41         -6,3        3,47      -56,1 
10 Jahre                 3,36         -5,9        3,42      -51,7 
30 Jahre                 3,52         -4,5        3,57      -44,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:41  Mi, 17:30   % YTD 
EUR/USD                1,0934        -0,5%      1,1002     1,0919   +2,2% 
EUR/JPY                140,22        -1,0%      141,49     141,18   -0,1% 
EUR/CHF                0,9958        -0,3%      0,9984     0,9983   +0,6% 
EUR/GBP                0,8885        +0,1%      0,8884     0,8870   +0,4% 
USD/JPY                128,25        -0,5%      128,62     129,30   -2,2% 
GBP/USD                1,2308        -0,5%      1,2385     1,2310   +1,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,7311        +0,2%      6,7233     6,7456   -2,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.908,85        +0,8%   23.802,24  23.012,49  +44,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               76,36        76,41       -0,1%      -0,05   -5,1% 
Brent/ICE               82,51        82,84       -0,4%      -0,33   -3,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.942,65     1.949,90       -0,4%      -7,25   +6,5% 
Silber (Spot)           24,36        23,98       +1,6%      +0,39   +1,6% 
Platin (Spot)        1.029,33     1.009,00       +2,0%     +20,33   -3,6% 
Kupfer-Future            4,17         4,11       +1,5%      +0,06   +9,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

February 02, 2023 09:44 ET (14:44 GMT)