--Umsatz und EBITDA im 3. Quartal über Erwartung

--Merck grenzt Spannen für Konzernprognose ein

--Bei Life Science höhere Erwartung für organisches EBITDA pre-Wachstum

--Merck senkt Erwartungen für Sparte Electronics

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Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Merck KGaA ist im dritten Quartal weiter gewachsen und hat mit ihrem Umsatz und dem bereinigten operativen Ergebnis die Markterwartungen übertroffen. Die Jahresprognose präzisierte der DAX-Konzern: Für den Bereich Life Science wird er zuversichtlicher, die Erwartungen für Electronics nahm er aber zurück. Das war am Markt jedoch weitgehend erwartet worden.

"Wir erwarten ein weiterhin herausforderndes Umfeld für das restliche Jahr 2022 und bis in das Jahr 2023 hinein. An unserem mittelfristigen Ziel von 25 Milliarden Euro Umsatz bis 2025 halten wir unverändert fest. Wir sind gut positioniert für weiteres Wachstum als führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen", sagte Konzernchefin Belén Garijo laut der Mitteilung.

In den Monaten Juli bis September kletterte der Umsatz um 16,8 Prozent auf 5,806 Milliarden Euro, wie Merck mitteilte. Die Geschäftseinheiten Process Solutions und Life Science Services, neue Healthcare-Produkte sowie Semiconductor Solutions waren wesentliche Treiber des starken organischen Umsatzanstiegs von 7,1 Prozent. Währungseffekte wirkten sich mit 9,0 Prozent positiv auf das Umsatzwachstum aus, insbesondere in Bezug auf den US-Dollar und den chinesischen Renminbi.

Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA pre) legte um 16,7 Prozent auf 1,810 Milliarden Euro zu. Der organische Anstieg lag bei 7,5 Prozent, getragen durch die Unternehmensbereiche Life Science und Healthcare. Währungseffekte wirkten sich hier mit 8,8 Prozent positiv aus. Die Akquisition des biopharmazeutischen Auftragsentwicklers und -herstellers Exelead trug 0,6 Prozent zum Konzernumsatz und 0,5 Prozent zum EBITDA pre bei. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 31,2 Prozent auf Vorjahresniveau.

Je Aktie verdiente Merck auf bereinigter Basis 2,68 Euro, nach 2,24 Euro im Vorjahreszeitraum

Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 5,715 Milliarden, einem bereinigten EBITDA von 1,784 Milliarden Euro und einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 2,62 Euro gerechnet.

Im Gesamtjahr 2022 soll der Umsatz nun in der Spanne von rund 22,0 bis 22,9 Milliarden Euro liegen, das EBITDA pre bei rund 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro und das bereinigte Ergebnis je Aktie bei rund 9,90 bis 10,70 Euro. Bisher hatte der Konzern die Spannen etwas weiter gefasst und einen Umsatz von 21,9 bis 23,0 Milliarden Euro, ein EBITDA pre von 6,75 bis 7,25 Milliarden Euro und ein Ergebnis je Anteil zwischen 9,85 und 10,75 Euro in Aussicht gestellt.

Der Unternehmensbereich Life Science ist im Kerngeschäft zweistellig gewachsen, was den erwarteten Rückgang der pandemiebedingten Umsätze mehr als kompensiert habe. Aufgrund leicht niedrigerer Kosten erwartet Merck für die Sparte nun ein organisches Wachstum des EBITDA pre von 8 bis 11 Prozent statt 7 bis 10 Prozent.

Bei Electronics rechnet Merck jetzt mit einem organischen Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses um 10 bis 7 Prozent, statt eines Wachstums von bis zu 3 Prozent. Grund dafür sei hauptsächlich eine deutlich geringere Auslastung bei Kunden der Geschäftseinheit Display Solutions, deren Umsatz organisch um fast ein Drittel schrumpfte. Dies bedinge auch die niedrigere Erwartung für das organische Umsatzwachstum des Unternehmensbereichs Electronics von 2 bis 5 Prozent, bisher war Merck hier von plus 5 bis 8 Prozent ausgegangen.

Die Geschäftseinheit Semiconductor Solutions sei dagegen im dritten Quartal erneut zweistellig gewachsen, sie erzielte ein organisches Umsatzplus von 14,8 Prozent und steuert den Löwenanteil zum Electronics-Umsatz bei. Für das Halbleitergeschäft ist Merck weiterhin zuversichtlich.

Im Bereich Healthcare verzeichnete das immunonkologische Krebsmedikament Bavencio ein organisches Umsatzplus von 51,0 Prozent sowie das Portfolio-Krebsmedikament Erbitux eine Steigerung von 13,5 Prozent. Der Umsatz von Mavenclad zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose erhöhte sich organisch um 9,8 Prozent.

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DJG/sha/mgo/smh

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November 10, 2022 01:53 ET (06:53 GMT)