FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf vom Vortag zeichnet sich eine Erholung an Europas Börsen zur Eröffnung am Mittwoch ab. "Der Ausverkauf vom Dienstag dürfte erst einmal zum Einstieg genutzt werden", so ein Händler. Das Umfeld habe sich wieder etwas entspannt: US-Finanzministerin Janet Yellen hat ihre Aussagen zu möglichen Zinserhöhungen relativiert. Nachdem diese am Nachmittag an den Aktienmärkten zu einer zweiten Verkaufswelle geführt und auch Gold sowie die Devisenmärkte mit in die Turbulenzen gerissen hatten, sagte sie später, die Inflation sei derzeit kein Problem.

Auch die Nachrichtenlage rund um Taiwan hat sich entspannt. Die Verletzung des Luftraums des Inselstaats durch die chinesische Luftwaffe hatte am Dienstag die erste Abwärtswelle ausgelöst und kurzzeitig Befürchtungen über eine mögliche Invasion Taiwans ausgelöst. Verletzungen des taiwanesischen Luftraums erfolgen in der Zwischenzeit fast täglich. Der DAX wird bei 14.944 Punkten erwartet nach einem Schluss von 14.856 Punkten, der Euro-Stoxx-50 dürfte bei 3.948 Punkten nach 3.925 Punkten ins Rennen gehen.


   Merck KGaA nennt Ausblick für laufendes Jahr 

Sehr positiv kommt der Ausblick von Merck KGaA im Handel an. Das Unternehmen hat am Vorabend Zahlen vorgelegt. "Merck wird immer wieder unterschätzt", kommentiert ein Händler. Dazu komme, dass durch die Quantifizierung des Ausblicks nun erstmals eine genaue Aktienbewertung möglich sei. "Es funktioniert nicht, qualitative Aussagen wie 'wir erwarten ein starkes Wachstum' in Multiples umzurechnen", so der Händler. Merck hat diese unscharfe Angabe bei ihrer Umsatzerwartung nun konkretisiert auf 18,5 bis 19,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2021.

Die Deutsche Post könnte sich mit weiteren Kursvorstößen schwer tun. "Die Dynamik geht nun raus", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Zwar hat die Post die Erwartungen an das EBIT auf mehr als 6,7 Milliarden erhöht von deutlich über 5,6 Milliarden bisher. 2023 soll es mehr als 7 Milliarden erreichen. "Das zeigt, dass das Momentum nun deutlich nachlässt", so der Marktteilnehmer. Zudem sei der Kurs "vorgaloppiert". Teuer sei die Aktie jedoch auch nicht, der Gewinn könnte 3,50 bis 4 Euro erreichen - je Aktie.

Als "grob im erwarteten Rahmen" werden die Zahlen von Axa im Handel gewertet. Da die Aktien seit etwa Mitte März seitwärts handelten, dürfte es kein Enttäuschungspotenzial geben. Axa konnte die Einnahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 Prozent steigern. Da man hier mit einem Vor-Corona-Quartal vergleiche, sei das gut, so ein Händler. Bei den Prämieneinnahmen hätte er sich indes etwas mehr erwartet, die Umsatzerwartung sei daher ganz leicht verfehlt worden. Da der CFO aber einen zuversichtlichen Ausblick auf 2021 gegeben habe, dürfte das nicht belasten.

Erholungspotenzial sieht ein Marktteilnehmer bei Siemens Energy. "Entscheidend ist der starke Auftragseingang", sagt er. Mit 10,52 Milliarden liege dieser deutlich über den Prognosen von gut 8 Milliarden Euro. "Damit sichert sich der Konzern Umsätze für die Zukunft", so der Marktteilnehmer. Der Gewinn je Aktie liege mit 3 Cent leicht über den Erwartungen, hier sei ein Verlust von 3 Cent erwartet worden.


   Metro wie erwartet schwach 

Kein guter Rückblick auf das zweite Quartal ist von Metro gekommen. Man habe aber von Einzelhändlern auch nicht viel erwartet, so ein Händler. Nur habe sich nach dem überraschenden Sprung in den deutschen Einzelhandelszahlen etwas Hoffnung breitgemacht, dass Online-Angebote von stationären Händlern deren Umsatzeinbruch teilweise kompensieren könnten. Stattdessen ging der Umsatz um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Analysten von Baader zeigen sich indes eher entspannt, die schlechten Markterwartungen seien nur leicht verfehlt worden.

Mit schwächeren Kursen rechnen Marktteilnehmer bei Delivery Hero. Das koreanische Partnerunternehmen Woowa Brothers hat 9,8 Millionen Aktien verkauft - wie es heißt zum Stückpreis von 123,10 Euro. Woowa Brothers hält nun noch 6 Prozent an Delivery Hero mit einer Lockup-Period von 90 Tagen, wie ein Händler sagt.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2025     +0,11%     1,2012         1,2016   -1,5% 
EUR/JPY           131,41     +0,08%     131,31         131,37   +4,2% 
EUR/CHF           1,0977     +0,03%     1,0974         1,0976   +1,6% 
EUR/GBP           0,8643     -0,08%     0,8650         0,8662   -3,2% 
USD/JPY           109,28     -0,03%     109,32         109,33   +5,8% 
GBP/USD           1,3897     +0,07%     1,3887         1,3871   +1,7% 
USD/CNH           6,4875     +0,05%     6,4842         6,4867   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        54.856,01      0,831  54.403,76      54.374,26  +88,8% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          66,17      65,69      +0,7%           0,48  +36,1% 
Brent/ICE          69,38      68,88      +0,7%           0,50  +35,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.782,91   1.779,00      +0,2%          +3,91   -6,1% 
Silber (Spot)      26,38      26,58      -0,7%          -0,19   -0,0% 
Platin (Spot)   1.241,50   1.237,83      +0,3%          +3,68  +16,0% 
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May 05, 2021 02:15 ET (06:15 GMT)