Konjunktursorgen und Handelsstreit: Chemiebranche erleidet Dämpfer
Am 07. November 2018 um 10:06 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine schwächelnde Industriekonjunktur und Sorgen über den internationalen Handelsstreit belasten die deutsche Chemiebranche. Im dritten Quartal sei die drittgrößte Industriebranche hierzulande kaum gewachsen, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt mit. Rechne man die boomende Pharmabranche heraus, sei die Produktion gemessen am Vorjahresquartal gar gesunken.
"In der deutschen und europäischen Wirtschaft werden immer stärkere Bremsspuren sichtbar", sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen. Wichtige Kunden wie die Auto- und Kunststoffindustrie hätten die Produktion gedrosselt, die Nachfrage nach Chemieprodukten sinke. "Die zunehmenden Risiken wie die Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie der Brexit sorgen für steigende Verunsicherung." Indes stützten steigende Preise für Chemikalien.
Im dritten Quartal stieg die Produktion um 2,4 Prozent gemessen am Vorjahresquartal. Der Umsatz kletterte auch dank kräftiger steigender Preise für Chemieprodukte um 3,4 Prozent. An seiner Prognose von 4,5 Prozent Umsatzwachstum im Gesamtjahr hielt der Verband fest./als/DP/jha/
Merck KGaA ist einer der weltweit größten Pharma- und Chemiekonzerne. Der Umsatz ist auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Lösungen und Produkte für die wissenschaftliche und biotechnologische Forschung (44,2%);
- Pharmaprodukte (38,4%): verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Diabetes, Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Entzündungskrankheiten usw.;
- Performance-Materialien für die Elektronikindustrie (17,4%): Halbleitermaterialien, Flüssigkristalle, Pigmente und Additive, organische Materialien auf Kohlenstoffbasis, usw.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (4,8%), Europa (24%), China (12,9%), Asien / Pazifik (20,1%), USA (26,8%), Nordamerika (1,6%), Lateinamerika (6,3%), Mittlerer Osten und Afrika (3,5%).