(Neu: Ins Plus gedreht, weitere Analystenstimmen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Quartalsbericht von Merck KGaA haben sich die Anleger am Donnerstag für vorsichtigen Optimismus entschieden. Mit anfänglich deutlichen Verlusten sah es danach aus, als ob der zuletzt erfreulichen Kursentwicklung ein Ende gesetzt wird. Am Nachmittag holten die Papiere ihre Verluste aber auf und schlossen 0,27 Prozent höher bei 90,70 Euro.

Zunächst reichte der Bericht und der vom Pharma- und Chemiekonzern bekräftige Ausblick für weitere Käufe nicht aus, kommentierten Börsianer. So sahen das zunächst auch die Anleger, die ihre Merck-Aktien losschlugen - mehr als 4 Prozent büßten sie im Tief ein. Einige Analystenstimmen dürften dann aber für Besserung gesorgt haben: Analyst Bernhard Weininger von Independent Research etwa setzt bei dem Konzern auf mehr Dynamik im zweiten Halbjahr.

Ähnlich sieht es auch DZ-Bank-Analyst Peter Spengler. Das Zahlenwerk von Merck habe zwar seine Erwartungen verfehlt. Dass der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt habe, lasse jedoch auf ein starkes zweites Halbjahr schließen, analysierte der Experte. Dabei helfe der nachlassende Gegenwind von der Währungsseite. Spengler rät weiter dazu, die Papiere zu halten.

Die Darmstädter mussten auch im zweiten Jahresviertel eine Durststrecke durchstehen. Zwar stieg der Umsatz leicht an, doch im Tagesgeschäft hakte es weiter. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis ging noch stärker zurück als von Analysten erwartet. Für 2018 rechnet Merck nun immerhin mit etwas weniger Wechselkursbelastungen. Dennoch bleibe das Jahr ein "Übergangsjahr mit vielen Herausforderungen", erklärte Vorstandschef Stefan Oschmann.

Vom Tief Ende März bei 74,54 Euro hatten sich die Aktien zuletzt um fast ein Viertel erholt und waren jüngst auf den höchsten Stand seit Januar gestiegen. Seit Jahresanfang halten sich die Anteile mit dem letztlichen Kursgewinn am Donnerstag mit rund 1 Prozent im Plus. Der Dax hat seitdem fast 2 Prozent an Wert verloren./ajx/tav/fba/tih