NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich hat sich die Wall Street zur Wochenmitte gezeigt. Einerseits wirkten noch die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Vortag nach. Dieser hatte seine Bereitschaft zu stärkeren Leitzinsanhebungen angedeutet. Sollte die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt sei, wäre die Fed bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen. Andererseits ergänzte Powell am Mittwoch, dass noch keine Entscheidung über das Ausmaß der Zinserhöhung im März gefallen sei. Dies hänge von den weiteren Daten ab.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 32.798 Punkte. Der S&P-500 stieg dagegen um 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite gewann 0,4 Prozent. Den 1.529 (Dienstag: 672) Kursgewinnern standen dabei 1.527 (2.395) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 90 (75) Titel.

Das im Verlauf des Handels veröffentlichte Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank, betonte, dass die Wirtschaftstätigkeit insgesamt leicht zugenommen habe. Der Inflationsdruck sei zwar weit verbreitet gewesen, wobei sich aber Preisanstieg in vielen Bezirken abgeschwächt habe. Der Arbeitsmarkt präsentiere sich weiter solide.

Letzteres fand auch Bestätigung im neuen ADP-Bericht, der Zinssorgen neue Nahrung verlieh. Denn die vor der Startglocke veröffentlichten ADP-Arbeitsmarktdaten deuten weiterhin auf einen sehr robusten US-Arbeitsmarkt hin. Die Beschäftigung in der Privatwirtschaft ist im Februar stärker gestiegen als erwartet. So entstanden gegenüber dem Vormonat 242.000 Stellen, von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 205.000 erwartet.


   Merck & Co mit Kooperation leichter 

Größter Verlierer im Dow waren Merck mit einem Minus von 2,7 Prozent. Der Pharma-Konzern hat ein Lizenz- und Kooperationsabkommen mit Opko Health für die Entwicklung ihres präklinischen Epstein-Barr-Impfstoffkandidaten geschlossen. Opko erhält eine Vorauszahlung in Höhe von 50 Millionen US-Dollar und hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 872,5 Millionen US-Dollar. Opko verteuerten sich um 6,6 Prozent.

Für die Aktien von Occidental Petroleum ging es um 2,1 Prozent nach oben, nachdem bekannt wurde, dass Berkshire Hathaway in den vergangenen Tagen fast 6 Millionen Aktien des Energieunternehmens gekauft hat und damit seine Beteiligung an Occidental auf 200,2 Millionen Aktien im Wert von 12,2 Milliarden Dollar erhöht hat.

Crowdstrike gewannen 3,2 Prozent. Das Cybersicherheitsunternehmen hat über den Erwartungen liegende Quartalszahlen gemeldet. Dazu fiel der Ausblick auf das laufende Quartal besser als von Analysten bislang erwartet aus. Der Experte für Audio- und Spracherkennung Soundhound hatte einen ausgeweiteten Quartalsverlust vermeldet, die Aktie verlor 22 Prozent.


   Dollar behauptet Gewinne - Ölpreise geben erneut nach 

Der Dollar zeigte sich nach dem kräftigen Vortagesplus wenig verändert. Die US-Volkswirte der Commerzbank schließen auch ein Zinshoch bei 6 Prozent nicht aus, wenn die kommenden Daten entsprechend stark ausfallen sollten. Der unmittelbare Zinsausblick scheine damit für den Dollar noch Potenzial zu bieten.

Der Euro rutschte mit 1,0524 Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Im späten Geschäft notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0545 Dollar. Der Euro könnte aufgrund der erhöhten Volatilität und der sich verschlechternden Marktstimmung unter die wichtige Unterstützungsmarke von 1,05 Dollar fallen, heißt es von der ING. "Ein solcher Ausbruch nach unten würde jedoch weiterhin in erster Linie die Dollar-Stärke widerspiegeln und nicht das mangelnde Vertrauen in die Fundamentaldaten des Euro", so Analyst Francesco Pesole. Dem Euro fehle es derzeit an Katalysatoren.

Die Ölpreise gaben nach den deutlichen Vortagesabgaben erneut nach. Für Brent und WTI ging es um bis zu 1,4 Prozent nach unten. Die Äußerungen Powells hatten die Sorge ausgelöst, dass eine schärfer als bislang erwartete US-Zinspolitik die Wirtschaft abwürgen und damit die Nachfrage nach Öl bremsen könnte. Der Markt befinde sich "zwischen einem robusteren Ausblick für China und einer hawkischen Fed", heißt es von SPI Asset Management. Dass die wöchentlichen Daten zu den Rohöllagerbeständen einen Rückgang ausgewiesen haben, stützte die Preise kaum.

Der Anleihemarkt zeigte sich mit anhaltenden Zinsssorgen leichter. Die Zehnjahresrendite legte um 1,3 Basispunkte zu auf 3,98 Prozent.

Der Goldpreis präsntierte sich nach den deutlichen Abgaben des Vortages leicht erholt. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,1 Prozent auf 1.815 Dollar.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                32.798,40        -0,2%        -58,06          -1,1% 
S&P-500              3.992,01        +0,1%          5,64          +4,0% 
Nasdaq-Comp.        11.576,00        +0,4%         45,67         +10,6% 
Nasdaq-100          12.215,33        +0,5%         63,16         +11,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,06         +4,7          5,01           63,7 
5 Jahre                  4,34         +2,9          4,31           34,0 
7 Jahre                  4,18         +1,5          4,17           21,5 
10 Jahre                 3,98         +1,3          3,97           10,1 
30 Jahre                 3,88         +0,8          3,87           -8,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 7:35 Uhr  Di, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0545        -0,1%        1,0536         1,0592   -1,5% 
EUR/JPY                144,72        +0,0%        145,06         144,81   +3,1% 
EUR/CHF                0,9926        -0,1%        0,9938         0,9953   +0,3% 
EUR/GBP                0,8899        -0,2%        0,8909         0,8915   +0,6% 
USD/JPY                137,27        +0,1%        137,68         136,73   +4,7% 
GBP/USD                1,1848        +0,1%        1,1825         1,1882   -2,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,9683        -0,4%        6,9770         6,9747   +0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.103,06        -0,0%     22.044,95      22.364,14  +33,2% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               76,52        77,58         -1,4%          -1,06   -5,0% 
Brent/ICE               82,49        83,29         -1,0%          -0,80   -3,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               41,90        43,37         -3,4%          -1,47  -43,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.814,56     1.813,50         +0,1%          +1,06   -0,5% 
Silber (Spot)           20,05        20,13         -0,4%          -0,08  -16,4% 
Platin (Spot)          940,95       937,50         +0,4%          +3,45  -11,9% 
Kupfer-Future            4,05         3,99         +1,5%          +0,06   +6,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

March 08, 2023 16:12 ET (21:12 GMT)