NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Vortagesverlusten ist die Wall Street mit einem kleinen Plus in den Freitag gestartet. In den vergangenen Tagen waren Erholungsversuche jedoch immer wieder gescheitert. Es droht damit die schwächste Handelswoche seit rund einem Jahr. Der Markt befinde sich in einem Spannungsfeld zwischen weltweit steigender Inflation und der Sorge um eine Abschwächung der Konjunktur-Erholung, heißt es. So ist die Inflation in der Eurozone auf ein 13-Jahreshoch gestiegen.

Der Dow-Jones-Index steigt kurz nach dem Start um 0,7 Prozent auf 34.097 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,4 Prozent aufwärts, der Nasdaq-Composite gewinnt 0,2 Prozent. Auf Wochensicht steht für den S&P-500 ein Minus von 3,3 Prozent zu Buche.

Für einen Impuls könnten die jetzt anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Die Blicke sind dabei vor allem auf den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe für September gerichtet. Er und der ISM-Service-Index am Dienstag sind die letzten großen Wirtschaftsdaten mit einer Job-Komponente, die einen Vorgeschmack auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag geben. Die bereits veröffentlichten persönlichen Einkommen und Ausgaben für August fielen im Rahmen der Erwartungen aus.

Die Einigung auf einen US-Übergangshaushalt stützt weiterhin nur bedingt. Dies hatte auch am Vortag nur für eine kurzzeitige Erholung gesorgt. Denn immer noch gibt es keine Einigung über eine geplante Anhebung der Schuldenobergrenze, womit den USA ab Mitte Oktober weiterhin die Zahlungsunfähigkeit droht.

Leichte Entspannung kommt vom Anleihemarkt, wo die Renditen etwas zurückkommen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt bei 1,49 Prozent und damit drei Basispunkte unter dem Niveau vom Vorabend.


   Dollar gibt leicht nach 

Der Dollar gibt einen Teil der jüngsten Gewinne ab, der Dollar-Index fällt um 0,2 Prozent. Der - wenn auch vorerst beigelegte - Streit um die Schuldenobergrenze der USA könnte die US-Währung davon abhalten, noch weiter zu steigen, meint Commerzbank-Devisenanalystin Antje Praefcke. Die Fed-Sitzung vergangene Woche sei aber klar positiv für den Dollar, schließlich könnte der "Lift Off" schon 2022 kommen.

Stützend wirkten ferner Aussagen von Fed-Vertretern in den vergangenen Tagen, die auf ein baldiges Zurückfahren der Anleihekäufe und sogar eine Reduzierung der Bilanz der Fed drängten. Der Euro reagierte kaum auf die stark gestiegene Inflation in der Eurozone. Mit dem leicht schwächelnden Dollar klettert er jedoch wieder über die Marke von 1,16 Dollar.

Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert. Der Blick ist auf das Treffen der Opec+ am Montag gerichtet. Aus informierten Kreisen verlautete im Vorfeld, dass eine höhere Ölförderung vereinbart werden könnte. Derzeit gilt die Regel, wonach die Gesamtproduktion monatlich um 400.000 Barrel pro Tag gesteigert wird.

Der Goldpreis kann seine kräftigen Vortagesgewinne behaupten. Analysten verweisen darauf, dass die Ungewissheit über die Konjunkturerholung und die Politik der US-Notenbank inmitten erhöhter Inflationssorgen ein gutes Umfeld für Gold und andere Edelmetalle schafft. Dies gelte selbst dann, wenn die Fed wie geplant ihre monatlichen Anleihekäufe zurückfahren werde.


   Positive Covid-Studie beflügelt Merck-Aktie 

Für die Aktie von Merck & Co geht es 10 Prozent aufwärts, nachdem ein neues Arzneimittel zur Behandlung von Covid-19 in einer laufenden Phase-III-Studie ermutigende Zwischenergebnisse gezeigt hat.

Die Aktie von AMC Entertainment steigt um 2,8 Prozent. Das Unternehmen hat den Rückkauf von Schuldverschreibungen bekannt gegeben, was die jährliche Zinsbelastung senken wird.

Die Papiere von Jefferies Financial Group verbessern sich um 1,0 Prozent. Vor allem aufgrund des starken Investmentbankings steigerte das Unternehmen Einnahmen und Gewinn im dritten Geschäftsquartal deutlich.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.096,83      +0,7%        252,91         +11,4% 
S&P-500              4.326,80      +0,4%         19,26         +15,2% 
Nasdaq-Comp.        14.479,14      +0,2%         30,56         +12,3% 
Nasdaq-100          14.715,08      +0,2%         25,47         +14,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,27       -0,8          0,28           15,3 
5 Jahre                  0,96       -0,1          0,96           60,3 
7 Jahre                  1,29        0,8          1,28           64,3 
10 Jahre                 1,50        1,0          1,49           57,8 
30 Jahre                 2,06        1,6          2,04           41,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:10 Uhr  Do, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1602      +0,2%        1,1580         1,1586   -5,0% 
EUR/JPY                128,89      -0,0%        128,82         129,27   +2,2% 
EUR/CHF                1,0776      -0,1%        1,0791         1,0809   -0,3% 
EUR/GBP                0,8550      -0,5%        0,8604         0,8590   -4,3% 
USD/JPY                111,08      -0,2%        111,23         111,57   +7,5% 
GBP/USD                1,3566      +0,7%        1,3459         1,3489   -0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,4322      -0,3%        6,4520         6,4537   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.270,26      +8,0%     43.953,76      43.122,01  +62,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,98      75,03         -0,1%          -0,05  +56,7% 
Brent/ICE               78,37      78,31         +0,1%           0,06  +54,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.756,39   1.756,88         -0,0%          -0,49   -7,5% 
Silber (Spot)           22,47      22,18         +1,3%          +0,30  -14,9% 
Platin (Spot)          977,78     967,85         +1,0%          +9,93   -8,7% 
Kupfer-Future            4,17       4,09         +2,0%          +0,08  +18,4% 
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DJG/ros/smh

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October 01, 2021 09:43 ET (13:43 GMT)