Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

MERCEDES - Mercedes hat an seinem Standort in Sindelfingen Kurzarbeit beantragt. Das bestätigte eine Sprecherin des Betriebsrates der Wirtschaftswoche. Das Werk Sindelfingen inklusive der Factory 56 liefen zwar weiterhin, sagte sie. "Allerdings passen wir aufgrund der aktuellen Lage in dieser Woche (Kalenderwoche 12) in Teilbereichen die Fahrweisen an." Für die Beschäftigten erfolge diese Anpassung über Arbeitszeitinstrumente. "Darüber hinaus wurde teilweise Kurzarbeit beantragt", so die Sprecherin weiter. Der Grund soll der kriegsbedingte Mangel an Bauteilen sein. Die Kurzarbeit werde abhängig von der Teileverfügbarkeit eingesetzt. (Wirtschaftswoche)

RWE - RWE-Chef Markus Krebber steht ein turbulentes Aktionärstreffen bevor. Der kleine aktivistische Investor Enkraft - ein auf Investments in erneuerbare Energien spezialisiertes Family Office aus München - zwingt den Stromkonzern, eine Abspaltung der Braunkohlesparte auf die Tagesordnung der Hauptversammlung zu setzen. Beim Aktionärstreffen am 28. April soll nun darüber abgestimmt werden, wie RWE mitteilt. Enkraft zufolge soll der Vorstand angewiesen werden, zum nächstmöglichen Zeitpunkt und spätestens zur Hauptversammlung 2023 alle notwendigen Vertragsentwürfe für eine Abspaltung des Kohlegeschäfts vorzulegen. (BöZ)

LUFTFAHRTVERSICHERER - Den Luftfahrtversicherern droht durch die hohe Zahl geleaster Flugzeuge in Diensten russischer Airlines- ein Milliardenrisiko. Rund 430 Maschinen, die von ausländischen Leasinggesellschaften wie Aercap finanziert wurden, sollen derzeit in Russland festhängen. In den Versicherungspolicen sind häufig Kriegsdeckungen zusätzlich vereinbart. Die Ratingagentur Fitch geht von einem Worst-Case-Schadenszenario von bis zu 10 Milliarden US-Dollar aus und hält rund die Hälfte dieser Summe für einen realistischen Ansatz. Die Allianz ist nach eigenen Angaben in diesem vom Londoner Markt beherrschten Nischenmarkt kaum dabei, Munich Re und Hannover Rück halten sich mit konkreten Angaben derzeit zurück. (BöZ)

DOUGLAS - Die Parfümeriekette Douglas muss zum Sommer einen Geschäftsführerposten neu besetzen. Die Digitalchefin Vanessa Stützle verlässt das Unternehmen Ende August, sie wird Vorstandsvorsitzende des Onlineleuchtenhändlers Luqom Group. Stützle hatte das zuletzt stark wachsende Onlinegeschäft von Douglas mit aufgebaut, 2020 war sie in die Geschäftsführung aufgerückt und hatte die Vorstandschefin Tina Müller vertreten, als sie krankheitsbedingt ausgefallen war. (FAZ)

IKB - Die BaFin nimmt immer mehr Finanzinstitute an die Kandare und verlangt eine höhere Kapitalausstattung. Die Anordnung zusätzlicher Eigenmittel hat nun die IKB getroffen. Der Mittelstandsfinanzierer ist bereits das siebte Institut in diesem Jahr, das von der Finanzaufsicht zu mehr Vorsorge verdonnert wird. Bei der IKB hatte die BaFin in einer Sonderprüfung eine in nicht allen Bereichen ordnungsgemäße Geschäftsorganisation bemängelt. Nach Auskunft eines IKB-Sprechers waren unterschiedliche Vorstellungen über die Modellierung im Risikomanagement der Auslöser. (BöZ)

MV WERFTEN - Die Kieler U-Boot-Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) hat ein Auge auf die insolventen MV Werften geworfen. TKMS habe derzeit eine gute Auftragslage, sagte ein Werftsprecher der Nachrichtenagentur dpa. "Im Zuge dessen gibt es auch Überlegungen über Kapazitätserweiterungen in Deutschland, um die Produktion der aktuellen Aufträge bestmöglich und vor allem zeitnah abwickeln zu können." Aktuell befinde sich das Unternehmen dazu "noch in einer Ideenphase, die Lage ist noch sehr allgemein". Der Sprecher des Insolvenzverwalters der MV Werften, Christoph Morgen, wollte die Offerte weder bestätigen noch dementieren. (Welt/FAZ)

ARIANESPACE - Der Krieg in der Ukraine könnte dem Raketenbetreiber Arianespace weitere Rückschläge be-scheren. So musste er bereits alle gemeinsam mit dem europäisch-russischen Unternehmen Starsem durchgeführten Sojus-Starts auf unbestimmte Zeit aussetzen. Das britische Internet-Satelliten-Unternehmen Oneweb hat sich deshalb an die Konkurrenz gewandt und ein Abkommen mit SpaceX getroffen. Laut Informationen des Magazins Challenges soll nun auch OHB bei der EU-Kommission da-für werben, die nächsten Galileo-Satelliten ebenfalls von den Falcon-9-Raketen von SpaceX und nicht von der Trägerrakete Ariane 6 ins All bringen zu lassen. (BöZ)

ANAPLAN/THOMA BRAVO - Die Welle der Private-Equity-Deals im Softwaresektor setzt sich fort. Der US-Finanzinvestor Thoma Bravo will das börsennotierte kalifornische Softwareunternehmen Anaplan für 10,7 Milliarden US-Dollar erwerben. Das Private-Equity-Haus kommt bei der geplanten Übernahme ganz ohne klassische Bankkredite aus. Der Kauf des in San Francisco ansässigen Softwareunternehmens wird von Blackstone Credit, Apollo Global Management, Golub Capital und Owl Rock Capital finanziert. (BöZ)

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March 23, 2022 02:11 ET (06:11 GMT)