Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

HERE - Im Kampf ums Roboterauto wollen Daimler, BMW, Audi, Bosch und Continental mit ihrer Geodaten-Tochter Here Technologies eigentlich Standards setzen. Doch die Firma droht zum chronischen Verlustbringer zu werden. Auch 2020 hat Here laut dem neuen Geschäftsbericht wieder Verluste geschrieben. Im Tagesgeschäft verbrannte das Unternehmen mit 163 Millionen Euro sogar mehr Geld denn je. Der Umsatz schrumpft ebenso wie die Bereitschaft der Mehrheitseigner, neue Darlehen zu gewähren. Nun prüft Here andere Optionen zur Kapitalbeschaffung, bis hin zum Börsengang. (Handelsblatt)

KPS - Die US-Private-Equity-Firma KPS sucht Übernahmeziele im deutschen Mittelstand. "Im Moment schauen wir uns den Markt sehr intensiv an, und es ist verblüffend, wie viele interessante Gelegenheiten wir entdecken", sagt Michael Psaros, einer der Gründer von KPS. KPS hat in Deutschland bislang vor allem in Konzernabspaltungen von Daimler, Thyssenkrupp oder Bosch investiert. Die Firma ist bekannt dafür, Mitarbeiter und Gewerkschaften der übernommenen Unternehmen eng einzubinden. (Handelsblatt)

SOHO HOUSE - Der Londoner Privatklub-Betreiber Soho House geht in New York an die Börse. Laut den am Montag veröffentlichten Börsenunterlagen will die Firma mit dem eingesammelten Kapital Schulden abbauen und die weitere Expansion vorantreiben. Bei dem IPO strebt das Unternehmen laut Financial Times eine Bewertung von drei Milliarden Dollar an. (Handelsblatt).

GOOGLE - Der Internetkonzern Alphabet plant massive Investitionen, um im Markt fürs Cloud-Computing den Rückstand auf Amazon Web Services (AWS) und Microsoft zu verringern. "Wir sehen uns nicht als Nischenanbieter", sagte Thomas Kurian, Chef der Sparte Google Cloud. Das Unternehmen habe eine große Bandbreite von Lösungen für Unternehmen in 14 Branchen. "Und gemessen am Wachstum sind wir der größte Cloudanbieter." Angesichts der hohe Ausgaben schreibt Google Cloud derzeit Verluste, allein im ersten Quartal fast eine Milliarde Dollar. Die Profitabilität sei jedoch in Sichtweite, betonte Kurian. (Handelsblatt)

WIRECARD - Am Dienstag durchsuchte die Staatsanwaltschaft München I die Privat- und Büroräume des langjährigen Wirecard-Aufsichtsratschefs Wulf Matthias. Nach SZ-Recherchen verdächtigen die Ermittler den 76-Jährigen der Beihilfe zur Untreue im Zusammenhang mit Geldabflüssen bei Wirecard. Dabei geht es um Kredite der Wirecard AG und der konzerneigenen Bank an dubiose Partnerfirmen. (Süddeutsche Zeitung/Financial Times)

DEUTSCHE BANK - Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte einem Medienbericht zufolge von der Deutschen Bank höhere Kapitalpuffer für riskante Kredite verlangen. Nach monatelangen Gesprächen im Hintergrund sei die EZB als Aufsicht in dieser Angelegenheit auf das Frankfurter Geldhaus zugekommen, berichtete die Agentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Deutsche Bank könne die höheren Kapitalanforderungen noch vermeiden, wenn sie entsprechende Risiken verringere, bevor die EZB Ende des Jahres ihre Auflagen für 2022 festlege. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. (Süddeutsche Zeitung)

CNTC - Es ist der größte Tabakkonzern der Welt - und dennoch kennt kaum jemand das Unternehmen außerhalb Chinas: die China National Tobacco Corporation (CNTC). Fast die Hälfte aller Zigaretten weltweit stellt der Konzern her, die meisten davon werden in der Volksrepublik geraucht, das ändert sich allerdings gerade. Chinas staatseigenes Tabakkonglomerat schickt sich an, Märkte außerhalb des Landes zu erobern. Recherchen von Süddeutscher mit dem Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) und anderen Medien zeigen, dass der Konzern eine Expansionsstrategie verfolgt, die ethisch zweifelhaft ist und manchmal geradewegs illegal. (Süddeutsche Zeitung)

MOLLIE - Der niederländische Zahlungsabwickler Mollie sammelt in einer dritten Finanzierungsrunde insgesamt 792 Millionen Dollar ein. Damit steigt Mollies Bewertung auf 6,4 Milliarden Dollar. Mit den frischen Mitteln will Mollie unter anderem die internationale Expansion vorantreiben. Das Finanz-Start-up (Fintech) wickelt im Auftrag vor allem kleiner und mittelgroßer Händler Onlinezahlungen ab und zählt damit zu den "Payment Service Providern", wie es im Fachjargon heißt. (Handelsblatt)

ABELLIO - Das private Bahnunternehmen Abellio ist in Deutschland in fünf Bundesländern unterwegs, neben Baden-Württemberg in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Doch der Tochtergesellschaft des niederländischen Staatskonzerns Nederlandse Spoorwegen laufen in ihrem Deutschland-Geschäft die Kosten davon. Deshalb fordert es von den Ländern nun einen finanziellen Nachschlag in Millionenhöhe. (Frankfurter Allgemeine)

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June 23, 2021 00:58 ET (04:58 GMT)