Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

DAIMLER - Der Vorstandsvorsitzende des Automobilkonzerns, Ola Källenius, begrüßt die laufende Debatte um steigende Spritpreise. "Weil die wahren Kosten nicht auftauchten, die Klimaschädlichkeit, haben wir 135 Jahre an Benzin und Diesel festgehalten", sagte er im Interview. Individuelle Mobilität dürfe aber kein Luxus werden, forderte der Automanager. "Mein Gerechtigkeitsempfinden als Bürger sagt mir: Nicht nur Wohlhabende sollten sich Mobilität leisten können", sagte Källenius. Der Staat könne dies etwa über "verteilungspolitische Werkzeuge" lösen. Entscheidend für die Abkehr von der Verbrennertechnik seien für ihn neben dem Druck aus der Bevölkerung vor allem die Botschaften aus dem Kapitalmarkt gewesen. "Die Aktionäre erklären mir: Wenn du keinen glaubwürdigen Weg in Richtung Klimaneutralität hast, wird dir unser Geld in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen", sagte Källenius. (Süddeutsche Zeitung)

BOSCH - Der Automobilzulieferer Bosch eröffnet an diesem Montag eine neue Chipfabrik in Dresden - ausgerechnet in einer Zeit, in der die gesamte Autoindustrie und viele andere Branchen unter massiven Lieferengpässen bei Halbleitern leiden. "Unsere strategischen Entscheidungen sind das Resultat aus langfristiger Orientierung und unserer Konsequenz", sagte Bosch-Aufsichtsratschef Franz Fehrenbach im Doppelinterview mit CEO Volkmar Denner. Seit 50 Jahren baut Bosch als einziger Automobilzulieferer im großen Stil Halbleiter selbst. In der Vorzeigefabrik soll KI erstmals massiv und durchgehend zum Einsatz kommen. Nach Ansicht von Aufsichtsratschef Fehrenbach müsse der nächste Bosch-Chef daher "ein tiefes Verständnis für Künstliche Intelligenz" (KI) mitbringen. (Handelsblatt)

FLEX - Die globale Chip-Knappheit, die die Autoindustrie hemmt und die Versorgung mit Konsumgütern bedroht, wird noch mindestens ein Jahr andauern, warnt einer der weltweit größten Elektronik-Auftragsfertiger. Die Prognose von Flex, dem weltweit drittgrößten Hersteller dieser Art, ist eine der bisher düstersten für eine Krise, die Auto- und Unterhaltungselektronikkonzerne dazu zwingt, ihre globalen Lieferketten zu überdenken. Ein rapider Aufschwung bei den Fahrzeugverkäufen in Kombination mit einem durch die Lockdowns ausgelösten Boom bei Spielkonsolen, Laptops und Fernsehern hat die weltweiten Chiphersteller mit dem starken Anstieg der Nachfrage überfordert. Das in Singapur ansässige Unternehmen Flex hat mehr als 100 Standorte in 30 Ländern. (Financial Times)

DWS - Wenn die DWS zur Hauptversammlung bittet, ist schon angesichts des 79-prozentigen Anteils der Deutschen Bank ein wesentlich ruhigerer Verlauf der Veranstaltung programmiert, als ihn etwa die Muttergesellschaft über Jahre hinweg erlebt hat. Zwei Punkte auf der Tagesordnung für den kommenden Mittwoch verdienen dennoch Aufmerksamkeit. Zum einen steht die Wahl von KPMG als Abschlussprüfer auch für das Geschäftsjahr 2021 an, nachdem die DWS sich 2020 von EY ab- und erneut dem bisherigen Prüfer KPMG zugewandt hatte, um als Geschädigte der Wirecard-Pleite Interessenkonflikten im Zuge etwaiger Regressansprüche gegen EY vorzubeugen. Zum anderen geht es um die Vergütung. Die Aktionäre werden zur Billigung des Systems der Vorstandsvergütung aufgefordert. Für die Mitglieder der Geschäftsführung der DWS Management GmbH ist eine Maximalvergütung von jeweils 9,85 Millionen Euro vorgesehen. Dabei sollen auch ESG-Kriterien zum Tragen kommen. (Börsen-Zeitung)

EASYJET - Der Chef der Billigairline Easyjet, Johan Lundgren, kritisiert Pläne für höhere Steuern auf Flugreisen. Die von den Grünen vorgeschlagene höhere Besteuerung lehne er ab, "weil es der Umwelt nicht unmittelbar hilft", sagte Lundgren. Der Schritt bringe zunächst nur der Regierung neue Einnahmen und erschwere der Branche die Umstellung zum kohlenstofffreien Fliegen. Flugreisen dürften nicht zur Angelegenheit nur noch für Reiche werden. "Höhere Steuern sind falsch, unfair, unmoralisch und eine elitäre Maßnahme", sagte der Chef der britischen Airline. (Die Welt)

AB INBEV - Der scheidende Chef des Bierkonzerns, Carlos Brito, profitiert kurz vor Ende seiner beruflichen Laufbahn beim größten Brauereiunternehmen der Welt noch einmal von früher gemachten Gehaltszusagen. Auf rund 95 Millionen Euro summieren sich nach einer Schätzung seine zugeflossen Bezüge im vergangenen Jahr, da er Aktienoptionen ausüben konnte, die ihm von seinem Arbeitgeber schon vor mehr als zehn Jahren gewährt wurden. Das geht aus einer Studie der Vergütungsberatung hkp über die Gehälter europäischer Spitzenmanager hervor, die dafür die Geschäftsberichte der europäischen Großunternehmen analysiert hat. Der Großteil der ausgezahlten Bezüge von Carlos Brito stammen aus Aktienoptionsprogrammen aus den Jahren 2008 und 2009, die Brito im vergangenen Jahr nutzte. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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June 07, 2021 01:05 ET (05:05 GMT)