Mercedes-Benz hat am Montag ein Entwicklungs- und Produktionszentrum für Batteriezellen an seinem Hauptsitz in Deutschland eingeweiht. Damit will das Unternehmen die chemische Zusammensetzung und die industrielle Fertigung seiner Batterien besser kontrollieren.

Der "Mercedes-Benz eCampus" genannte Standort wird in einer 10.000 Quadratmeter großen Fabrik Zehntausende von Batteriezellen pro Jahr herstellen und bis Ende dieses Jahres ein Test- und Versuchszentrum für Batterien eröffnen.

Mercedes-Benz arbeitet an Lithium-Ionen-Zellen mit hochenergetischen Anoden und kobaltfreien Kathoden sowie an der Solid-State-Technologie, die mehr Energiespeicherung, größere Reichweiten und schnelleres Aufladen verspricht.

Die Erhöhung der Energiedichte von Elektroauto-Batterien ist besonders für Premium-Autohersteller wichtig, die Gewicht und Kosten reduzieren und gleichzeitig die Reichweite erhöhen wollen.

Die im neuen Zentrum entwickelten Zelldesigns werden mit Partnerunternehmen ausgetauscht und in zukünftige Batteriezellen von Zulieferern integriert, sagte Markus Schaefer, Chief Technology Officer von Mercedes-Benz.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck, ein Befürworter von Investitionen in grüne Technologien, nahm an einer Besichtigung des Standorts anlässlich der Einweihung teil.

"Es ist von zentraler Bedeutung, dass Deutschland und Europa ihre eigenen Kapazitäten und vor allem ihr eigenes Know-how in dieser Schlüsseltechnologie aufbauen", sagte Habeck in einer Erklärung.

Der Luxusautohersteller verfügt über Batterieproduktionsstätten an sieben Standorten, darunter in Deutschland, den USA, China und Polen, und bezieht Batteriezellen von Zulieferern wie dem chinesischen Unternehmen CATL.

Das Unternehmen hält einen Anteil von 30 % an dem Batteriezellenunternehmen ACC, das im vergangenen Monat angesichts der nachlassenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen die Arbeit an Fabriken in Europa eingestellt hat.

Das Unternehmen hat auch in Sila Nanotechnologies investiert, das Batterien mit Anoden auf Siliziumbasis herstellt, und einen Liefervertrag mit dem in Brandenburg ansässigen Unternehmen Rock Tech Lithium unterzeichnet, um Lithiumhydroxid für Mercedes-Benz Batterien zu liefern. (Berichterstattung von Victoria Waldersee; Redaktion: Rachel More und David Holmes)