Hamburg (Reuters) - Die IG Metall in Niedersachsen fordert in den anstehenden Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie acht Prozent mehr Lohn.

In Anbetracht der anhaltend hohen Inflation und weiter steigenden Preisen sei eine Tariferhöhung in dieser Höhe bei einer Laufzeit von zwölf Monaten angemessen, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag im Anschluss an Beratungen der Tarifkommission mit. "Vielen Betrieben geht es trotz unterschiedlicher gesellschaftlicher Krisen weiterhin gut", erklärte Bezirkschef Thorsten Gröger. Gute Quartalsergebnisse und Rekordausschüttungen von Dividenden gäben keinen Anlass für "falsche Zurückhaltung" in dieser Tarifrunde.

Die Forderung in Niedersachsen liegt damit am oberen Ende der vom Gewerkschaftsvorstand empfohlenen Spanne zwischen sieben und acht Prozent. Am Donnerstag wollen bundesweit alle Tarifregionen ihre Forderungen beschließen, bevor der Gewerkschafts-Vorstand am 11. Juli die Tarifforderung formal absegnen will. Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern sollen Mitte September beginnen.

Die Arbeitgeber haben bereits erklärt, dass sie eine Lohnerhöhung in dieser Höhe für "verantwortungslos" halten und werfen der Gewerkschaft vor, sich die Lage der Firmen schön zu reden.

(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)