MediClin AG: Massiver Ergebnisverlust durch Corona-Pandemie - Ausblick 2021 mit Unsicherheiten
behaftet - effektiver Schutzschirm nötig

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MediClin AG: Massiver Ergebnisverlust durch Corona-Pandemie - Ausblick 2021
mit Unsicherheiten behaftet - effektiver Schutzschirm nötig

26.03.2021 / 14:44
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Offenburg, 26. März 2021

MEDICLIN AG: Massiver Ergebnisverlust durch Corona-Pandemie - Ausblick 2021
mit Unsicherheiten behaftet - effektiver Schutzschirm nötig

Im Geschäftsjahr 2020 lag der Konzernumsatz der MEDICLIN Aktiengesellschaft
(MEDICLIN) in Höhe von 659,9 Mio. Euro um 13,2 Mio. Euro oder 2,0% unter dem
Vorjahreswert. Das Konzernbetriebsergebnis sank auf 0,2 Mio. Euro, nach 22,4
Mio. Euro im Vorjahr. Damit hat MEDICLIN die für das Geschäftsjahr 2020
revidierten Ziele erreicht.

Was die Prognose für das Jahr 2021 anbelangt, so beruht diese in Bezug auf
die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf den Erkenntnissen des Vorjahres.
MEDICLIN erwartet für das Gesamtjahr 2021 einen ähnlichen Geschäftsverlauf
wie im Jahr 2020, jedoch hängt dieser vom Pandemiegeschehen, insbesondere
von seiner Dauer im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020, sowie den
Schutzschirmleistungen im Jahr 2021 ab.

"Damit wir unseren Versorgungsauftrag während der Pandemie weiterhin gut
erfüllen können, brauchen wir verbindliche Zusagen seitens der Politik. Die
bisherigen Schutzschirmleistungen für den Sektor Rehabilitation müssen
verlängert und an die Ausfälle und die tatsächlich anfallenden
Mehraufwendungen angepasst werden", sagte Volker Hippler,
Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Er ergänzte: "Wir fordern die
Bundesregierung auf, die Rehabilitation im aktuellen Gesetzgebungsverfahren
zu berücksichtigen. Die Rehabilitation leistet Enormes in der
Wiederherstellung der Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit, was man aktuell
bei der Behandlung der Post-COVID-Symptome feststellen kann."

"Die bisherigen Ausgleichzahlungen der Rentenversicherungen sind nicht
ausreichend und Zahlungen der gesetzlichen Krankenkassen wurden für das Jahr
2021 deutlich reduziert", erklärte Tino Fritz, Finanzvorstand der MEDICLIN.
"Wir arbeiten intensiv daran, die Belegung in unseren Reha-Häusern wieder
auf das gewohnte hohe Niveau der Vorjahre zu heben. Maßgeblich und hilfreich
ist hier auch das Vertrauen, das die Kostenträger und Zuweiser in unsere
Leistungsfähigkeit haben - aber eben nicht nur", fügte er hinzu.

Auch für den Akutsektor reichen die Schutzschirmleistungen im Entwurf der
"Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung
der Krankenhäuser" nicht aus. Die darin vorgesehenen Ausgleichzahlungen für
die Akutkliniken orientieren sich an den Erlösstrukturen des
Vor-Corona-Jahres 2019, jedoch nicht in voller Höhe. Hinzu kommt, dass der
gewaltige Kostenanstieg im Jahr 2020 zum Schutz der Patienten und des
Personals überhaupt nicht berücksichtigt wird. Dies wird dazu führen, dass
die Einrichtungen mitten in der Pandemie zu drastischen Einschnitten auf der
Kostenseite gezwungen sein werden.

Die Pandemie hat Spuren in der Geschäftsentwicklung hinterlassen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben trotz des staatlichen
Schutzschirms und der Zuschüsse der Kostenträger ihre Spuren in der
Geschäftsentwicklung der MEDICLIN im Jahr 2020 hinterlassen. Kapazitäten
wurden vor allem im ersten Halbjahr 2020 für Corona-Patienten sowohl in den
Akuthäusern als auch in den Rehabilitations-einrichtungen freigehalten. Ein
langsames Hochfahren der Kapazitäten unter strengen Hygienevorschriften ließ
die Auslastung im 2. Halbjahr wieder etwas ansteigen.

Gegen Ende des Jahres 2020 sank die Kapazitätsauslastung wieder aufgrund
steigendender Infektionszahlen. Dämpfend auf die Auslastung in den
Rehabilitationskliniken wirkten sich zum Jahresende wieder die stark
steigende Zahl der Infizierten und die allgemeine Zurückhaltung der
Bevölkerung, sich in der aktuellen Situation Akutbehandlungen zu
unterziehen, aus.

Höhere Aufwendungen für Schutzmaterialien, für die Umsetzung strengerer
Hygienevorschriften, für eine räumliche Isolierung von Corona-Patienten und
weitere Vorsorgemaßnahmen haben das Ergebnis stark belastet und wurden nur
zum Teil durch zusätzliche Zuschüsse seitens der Kostenträger kompensiert.

Weniger Patienten im Segment Postakut - Geschäftsfeld Pflege stabil

Im Segment Postakut sank der Umsatz um 23,0 Mio. Euro oder 5,5 % auf 393,7
Mio. Euro. Das Segmentergebnis liegt bei 4,8 Mio. Euro. Im Segment Akut lag
der Umsatz in Höhe von 248,7 Mio. Euro um 12,1 Mio. Euro oder 5,1 % über dem
Vorjahreswert. Das Segmentergebnis liegt bei -1,5 Mio. Euro. Belastet wird
das Segmentergebnis durch einen Einmaleffekt in Höhe von 1,4 Mio. Euro aus
einer Buchwertabschreibung, die aus dem Verkauf der MediClin Krankenhaus am
Crivitzer See GmbH resultiert. Auf das Geschäftsfeld Pflege entfällt dabei
ein Umsatz von 15,8 Mio. Euro.

Solide Finanzstruktur

Im Geschäftsjahr 2020 wurden 26,6 Mio. Euro (Vorjahr: 48,2 Mio. Euro) in das
Anlagevermögen (brutto) investiert. Für Instandhaltung und Wartung wurden
16,1 Mio. Euro (Vorjahr: 17,5 Mio. Euro) aufgewendet. Die liquiden Mittel
lagen am Jahresende über dem Vorjahreswert, im Wesentlichen aufgrund von
Sparmaßnahmen, zurückgestellten Investitions-vorhaben und
Liquiditätszuflüssen im Rahmen des Schutzschirms. Die Eigenkapitalquote
betrug zum Bilanzstichtag
19,9 % (31.12.2020: 21,2%).

Zahl der Mitarbeiter ist im Jahr 2020 leicht gestiegen

Die Zahl der Vollzeitkräfte lag im Durchschnitt des Jahres 2020 bei 7.471
Vollzeitkräften (Vorjahr: 7.431 Vollzeitkräfte). Die Zahl der Auszubildenden
betrug im Berichtsjahr durchschnittlich 361 Auszubildende (Vorjahr: 328
Auszubildende).

Der Geschäftsbericht 2020 ist ab heute unter
https://www.mediclin.de/investor-relations/finanzpublikationen/ in Deutsch
und Englisch abrufbar.

Über die MEDICLIN Aktiengesellschaft (Ticker: MED; WKN: 659 510)

Zu MEDICLIN gehören 35 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen und zehn
Medizinische Versorgungszentren. Die Gruppe verfügt über rund 8.350
Betten/Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.300 Mitarbeiter. In einem
starken Netzwerk bietet MEDICLIN dem Patienten die integrative Versorgung
vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende
Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzte, Therapeuten und
Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und
Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren
individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.

MEDICLIN  ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.


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   Fax:            +49 (0)781 488-184
   E-Mail:         alexandra.muehr@mediclin.de
   Internet:       www.mediclin.de
   ISIN:           DE0006595101
   WKN:            659510
   Börsen:         Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard);
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