Zwischenbericht der MEDICLIN Aktiengesellschaft

für die Zeit vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021

MEDICLIN - Ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe

2 MEDICLIN AG > Zwischenbericht zum 30. Juni 2021

MEDICLIN: Kennzahlen der Geschäftsentwicklung

1. HJ 2021

1. HJ 2020

Anzahl Aktien in Mio. Stück

47,5

47,5

Fallzahlen (stationär)

46.558

49.630

Bettenzahl zum 30.06.

8.342

8.423

Auslastung in %

71,5

70,7

Mitarbeiter in Vollzeitkräften (durchschnittliche Anzahl)

7.138

7.507

in Tsd. €

1. HJ 2021

1. HJ 2020

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

26.540

63.291

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie in €

0,56

1,33

Umsatzerlöse

323.117

323.547

EBITDA

23.205

29.394

EBITDA-Margein %

7,2

9,1

EBIT (Betriebsergebnis)

- 13.417

- 8.764

EBIT-Margein %

- 4,2

- 2,7

Finanzergebnis

- 5.139

- 4.720

Konzernergebnis

- 15.688

- 11.071

Ergebnis je Aktie in €

- 0,33

- 0,23

Investitionen (Bruttozugänge zum Anlagevermögen)

8.558

15.794

davon durch Fördermittel finanziert

1.140

1.274

Zinsdeckungskoeffizient (EBITDA / Zinsergebnis)

4,5x

6,2x

in Tsd. €

30.06.2021

31.12.2020

Bilanzsumme

878.270

887.464

Eigenkapital

166.161

176.846

Eigenkapitalquote in %

18,9

19,9

Eigenkapitalrentabilität in % 1

− 8,2

− 5,1

Finanzschulden (gegenüber Kreditinstituten)

97.109

97.977

Liquide Mittel

95.634

100.437

Nettofinanzverschuldung 2

39.454

50.649

Nettofinanzverschuldung 2/ EBITDA 3

2,1x

2,0x

  1. Konzernergebnis der vorangegangenen 12 Monate / Eigenkapital
  2. Angepasste durchschnittliche Nettofinanzverschuldung der letzten vier Quartalsstichtage
  3. Angepasstes EBITDA der vorangegangenen 12 Monate

Aus rechnerischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von + / - einer Einheit (€, % etc.) auftreten; die Prozentsätze sowie die Veränderungen in % sind auf Basis der nicht gerundeten €-Werte ermittelt.

Konzernzwischenlagebericht der MEDICLIN Aktiengesellschaft

für die Zeit vom 1. Januar 2021 bis 30. Juni 2021

  1. Wirtschaftsbericht für das 1. Halbjahr 2021
  1. Mitarbeiter
  1. Bericht zu wesentlichen Geschäften mit nahestehenden Personen
  2. Prognose-,Risiko- und Chancenbericht

4 MEDICLIN AG > Zwischenbericht zum 30. Juni 2021

Wirtschaftsbericht für das 1. Halbjahr 2021

Gesamtaussage zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die Corona-Pandemie beeinflusst weiterhin die Geschäftsentwicklung des Konzerns

Die 3. Welle der Corona-Pandemie in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2021 und die speziell mit unserer Branche verbundenen Herausforderungen haben die Geschäftsentwicklung des Konzerns im 1. Halbjahr 2021 weiterhin beeinflusst. Eine geringere Anzahl an Zuweisungen aus den Akuthäusern und eine Zurückhaltung, Rehabilitationsleistungen in Anspruch zu nehmen, führten auch im 1. Halbjahr 2021 nur zu einem zögerlichen Anstieg der Belegung.

Operativer Konzernumsatz über Vorjahreswert, aber noch unter Vor-Corona-Niveau

Im 1. Halbjahr 2021 erzielte MEDICLIN einen Konzernumsatz in Höhe von 323,1 Mio. Euro, dies sind 0,4 Mio. Euro oder 0,1 % weniger als im 1. Halbjahr 2020. Enthalten sind in den Umsatzerlösen Schutzschirmleistungen in Höhe von 13,0 Mio. Euro gegenüber 29,4 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2020. Operativ, das heißt ohne Einbeziehung der Schutzschirm- leistungen, erhöhte sich der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 15,9 Mio. Euro bzw. 5,4 %. Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegt der Umsatz ohne Schutzschirmleistungen immer noch um 25,3 Mio. Euro oder 7,6 % unter den im 1. Halbjahr 2019 erzielten Umsatzerlösen. Nicht mehr enthalten im Konzernumsatz des 1. Halbjahres 2021 sind rund 7,3 Mio. Euro Umsatzerlöse der MediClin Krankenhaus am Crivitzer See GmbH, Crivitz, die zum 31. Dezem- ber 2020 veräußert wurde.

Was das Konzernbetriebsergebnis anbelangt, so liegt es mit - 13,4 Mio. Euro um 4,6 Mio. Euro unter dem Wert des 1. Halb- jahres 2020 in Höhe von - 8,8 Mio. Euro. Beeinflusst haben das Ergebnis die um 3,1 Mio. Euro oder 5,6 % höheren Mate- rialaufwendungen, hier insbesondere die Ausgaben für Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie durch höhere operative Leistungen. Die Personalaufwendungen stiegen trotz Personalabbau moderat um 3,7 Mio. Euro bzw. 1,7 %.

Auslastung im 2. Quartal 2021 gestiegen

Im 2. Quartal 2021 lag die Auslastung bei 74,8 % und damit über der Auslastung im 1. Quartal 2021 in Höhe von 68,2 %. Die höhere Belegung führte zu einem Quartalsumsatz von 166,7 Mio. Euro gegenüber 156,4 Mio. Euro im 1. Quartal 2021. Im 1. Quartal 2021 waren in den Umsatzerlösen 7,6 Mio. Euro Schutzschirmleistungen enthalten, im 2. Quartal 2021 ­waren es 5,4 Mio. Euro. Konstant geblieben ist im Quartalsvergleich die Materialaufwandsquote, gesunken sind absolut und ­prozentual die Personalaufwendungen.

Ausblick

Die Entwicklung der Auslastung gegen Ende des 2. Quartals 2021 zeigt eine wieder steigende Belegung in den Postakut­- und Akut-Kliniken. Ob aber bereits im 3. Quartal 2021 - das 3. Quartal ist in der Regel im Segment Postakut das umsatz- und ergebnisstärkste Quartal - die sonst übliche durchschnittliche hohe Belegung erreicht werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Zwar ist die Zahl der an Corona Infizierten seit Ende April 2021 kontinuierlich gesunken und die Zahl der vollständig geimpften Menschen steigt, trotzdem gilt, dass die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Gesamtjahres von

Zwischenbericht zum 30. Juni 2021

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der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen und der Schutzschirmleistungen beeinflusst wird. Diese Leistungen werden für das Jahr 2021 wesentlich geringer ausfallen. Aktuell geht MEDICLIN davon aus, dass eine Auslastung auf dem Niveau von vor Corona möglicherweise erst in der 2. Jahreshälfte 2021 erreichbar sein wird.

Finanz- und Vermögenslage

Im 1. Halbjahr 2021 wurden 8,6 Mio. Euro (brutto) investiert (1. HJ 2020: 15,8 Mio. Euro). Die Investitionen liegen aus ­Liquiditätsaspekten vorsorglich unterhalb der Jahresplanung. Zum 30. Juni 2021 betrugen die liquiden Mittel 95,6 Mio. Euro (31.12.2020: 100,4 Mio. Euro). Enthalten sind in den liquiden Mitteln zum Stichtag, wie auch schon zum 31. Dezember 2020, Fördermittel in Höhe von 17,9 Mio. Euro für den Neubau der Hedon Klinik in Lingen, 40,7 Mio. Euro für voraussichtliche Rückforderungen aus dem Corona-Schutzschirm, rund 15,0 Mio. Euro aufgrund des verkürzten Zahlungsziels der Kosten- träger und 7,9 Mio. Euro aus Aussetzung der Mietzahlungen­.

Der Vorstand beurteilt sowohl die Ertragslage als auch die Finanz- und Vermögenslage des Konzerns trotz des temporären Ergebnisrückgangs als solide.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im 2. Quartal 2021 zeichnet sich eine spürbare Erholung der wirtschaftlichen Aktivität ab, nachdem es im 1. Quartal 2021 im Zuge der 3. Pandemiewelle zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 % gekommen war. Angesichts des Impffortschritts und der damit einhergehenden rückläufigen Infektionszahlen dürfte sich die Konjunktur laut Pressemit- teilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im weiteren Jahresverlauf weiter erholen. Allerdings ist unge- wiss, inwieweit sich die bereits im europäischen Ausland ausbreitende 4. Welle der Pandemie und ihre möglichen Folgen in Deutschland auswirken wird. Vom Arbeitsmarkt kommen nach wie vor positive Signale. Die Arbeitslosigkeit ging im Mai saisonbereinigt leicht zurück und die Erwerbstätigkeit nahm im April saisonbereinigt erneut zu. Die Kurzarbeit hat sich im März spürbar verringert und die Anzeigen für Kurzarbeit deuten auf ein weiteres Absinken hin.

Da für den Gesundheitsmarkt die Binnenkonjunktur, insbesondere ein stabiler Arbeitsmarkt, maßgeblich ist, geht MEDICLIN davon aus, dass die Nachfrage nach medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Dienstleistungen zwar weiterhin auf hohem Niveau vorhanden ist, unter den gegebenen Umständen aber zurückhaltend in Anspruch genommen wird.

Nicht beeinflussen kann MEDICLIN die Gesetzgebung und die Budgetpolitik der Kostenträger. Da die medizinische Versor- gung der Bevölkerung in einer Pandemie systemrelevant ist, förderte die Bundesregierung die Bereitstellung von notwen- digen Kapazitäten und unterstützte dies durch einen finanziellen Ausgleich. Was den Akutsektor betrifft, so erhielten bis zum 15. Juni 2021 ausgewählte Akut-Kliniken mit einer bestimmten Versorgungsstruktur Ausgleichszahlungen für Son- derbelastungen durch das Corona-Virus (Freihaltepauschale) in Höhe von 560 Euro pro ausgefallenem Behandlungstag. Für psychiatrische und psychosomatische Krankenhäuser, deren Leistungen nach der Bundespflegesatzverordnung vergütet­ werden und die nicht ausschließlich teilstationäre Leistungen erbringen, gilt eine tagesbezogene Pauschale in Höhe von 280 Euro.

Im Sektor Rehabilitation gilt, dass die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für jedes Bett, das durch die Corona-Pan- demie nicht wie geplant belegt werden kann, im Bereich der Rentenversicherung monatliche Zuschüsse in Höhe von 75,0 % der durchschnittlichen monatlichen­ Zahlungen der letzten zwölf Monate erhalten. Vorsorge- und Reha-Einrichtungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation der Krankenkassen erhalten eine tagesbezogene Pauschale in Höhe von 60,0 % des mit den Krankenkassen vereinbarten durchschnittlichen Vergütungssatzes je Bett. Diese Regelungen gelten

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MediClin AG published this content on 30 July 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 30 July 2021 11:28:05 UTC.