Q1-221

HALBJAHRESFINANZBERICHT 2021

MAYR-MELNHOF KARTON AG

Strategische Akquisitionen von Kwidzyn und Kotkamills Anfang August vollzogen

Temporärer Margendruck durch zeitversetzte Weitergabe der Inputkosten-Inflation über Preiserhöhungen

Hoher Auftragsstand bei Karton und Packaging

Laufende strukturelle Kostenanpassungen

MM GRUPPE

Unternehmenskennzahlen

(nach IFRS für Zwischenberichterstattung, ungeprüft)

(konsolidiert in Mio. EUR)

Konsolidierte Umsatzerlöse

EBITDA

Betriebliches Ergebnis

Operating Margin (%)

Ergebnis vor Steuern

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Periodenüberschuss

in % Umsatzerlöse

Gewinn je Aktie (in EUR)

Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit

Investitionen (CAPEX)

Abschreibungen1)

  1. inkl. Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

1. - 2. Quartal

1.1. - 30.6.2021

1.1. - 30.6.2020

+/-

1.289,6

1.266,5

+ 1,8 %

155,5

211,7

- 26,5 %

92,1

122,5

- 24,8 %

7,1 %

9,7 %

- 253 bp

82,9

117,7

- 29,5 %

(20,7)

(32,8)

62,2

84,9

- 26,7 %

4,8 %

6,7 %

3,07

4,23

- 27,4 %

112,3

122,6

- 8,4 %

105,7

56,4

+ 87,3 %

63,4

89,2

- 29,0 %

Abschlussstichtag

30.6.2021 31.12.2020

Eigenkapital (in Mio. EUR)

Bilanzsumme (in Mio. EUR)

Eigenkapitalquote (%)

Nettoverschuldung (-)(in Mio. EUR)

Mitarbeiter

1.554,8

3.460,5

44,9 %

  • 184,3
    9.973

1.547,1

2.399,6

64,5 %

  • 122,2
    9.938

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MAYR-MELNHOF KARTON AG, Q1 - 2/2021

HALBJAHRESLAGEBERICHT

Konzernbericht

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

Ihr Unternehmen verzeichnete im 2. Quartal 2021 bei guter Nachfrage nach Karton und Kartonverpa- ckungen weiterhin eine hohe Auslastung in beiden Divisionen. Die Umsatzerlöse der MM Gruppe lagen damit im 1. Halbjahr leicht über dem Vorjahresniveau. Dem stand jedoch erwartungsgemäß eine deutli- che Ergebnisbelastung durch die andauernde massive Kosteninflation bei Rohstoffen, Energie und Lo- gistik gegenüber. Die zeitliche Verschiebung zwischen dem rasanten Kostenanstieg und den umgesetz- ten Preiserhöhungen führte im Kartongeschäft zu einem signifikanten Rückgang beim betrieblichen Er- gebnis. In der Packagingdivision zeigte sich die laufende Geschäftsentwicklung hingegen robuster. Wie bereits angekündigt, waren jedoch aufgrund notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen bei einem Ver- packungsstandort in Deutschland Einmalaufwendungen in Höhe von rund 26 Mio. EUR zu verbuchen.

Ziel ist es, durch eine neuerliche Kartonpreiserhöhung ab Oktober den deutlichen Kostenanstieg best- möglich zu kompensieren. Für das laufende 3. Quartal ist jedoch infolge der zeitversetzten Kostenwei- tergabe weiter mit Margendruck zu rechnen. Darüber hinaus werden die Einmaleffekte aus der Erstkon- solidierung der Akquisitionen bzw. Entkonsolidierung der Veräußerungen das Ergebnis des 3. Quartals prägen.

Strategisches Update

Durch die strategische Akquisition der Werke Kwidzyn, Polen, und Kotkamills, Finnland, haben wir die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe strukturell gestärkt. Beide Werke bieten uns eine Wachstumsplatt- form für das nächste Jahrzehnt durch Innovationen vor allem im Bereich Nachhaltigkeit, eine vorteilhafte Kostenposition und die Stärkung unserer führenden Position bei Karton in Europa. Außerdem haben wir zwei neue Kerngeschäfte "Kraft Papers" und "Uncoated Fine Papers" erworben. Dem erweiterten Pro- duktportfolio entsprechend wird die Division MM Karton in MM Board & Paper umbenannt. Teil der Transformation war die Veräußerung der kleineren Kartonwerke Eerbeek, Niederlande, und Baiersbronn, Deutschland.

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns stiegen leicht von 1.266,5 Mio. EUR auf 1.289,6 Mio. EUR.

Mit 92,1 Mio. EUR lag das betriebliche Ergebnis um 24,8 % bzw. 30,4 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (1. HJ 2020: 122,5 Mio. EUR). Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem rasanten Kostenan- stieg im Kartongeschäft mit nur zeitversetzter Weitergabemöglichkeit. Einmalaufwendungen aus An- passungs- und Restrukturierungsmaßnahmen lagen mit 26,1 Mio. EUR auf ähnlicher Höhe wie die Ein- maleffekte im 1. Halbjahr des Vorjahres (1. HJ 2020: 29,5 Mio. EUR). Die Operating Margin des Konzerns betrug damit 7,1 % (1. HJ 2020: 9,7 %).

MAYR-MELNHOF KARTON AG, Q1 - 2/2021

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HALBJAHRESLAGEBERICHT

Finanzerträgen in Höhe von 1,0 Mio. EUR (1. HJ 2020: 0,9 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von

-10,3 Mio. EUR (1. HJ 2020: -3,8 Mio. EUR) gegenüber. Letztere stiegen insbesondere durch die Auf- nahme von Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen im 1. Quartal 2021 zur Finanzie- rung der Akquisitionen und organischer Wachstumsprojekte. Das "Sonstige Finanzergebnis - netto" belief sich vor allem infolge von Änderungen im Fremdwährungsergebnis auf 0,1 Mio. EUR (1. HJ 2020: -1,9 Mio. EUR).

Das Ergebnis vor Steuern betrug 82,9 Mio. EUR nach 117,7 Mio. EUR im Vorjahr. Die Steuern vom Ein- kommen und Ertrag beliefen sich auf 20,7 Mio. EUR (1. HJ 2020: 32,8 Mio. EUR), woraus sich ein effek- tiver Konzernsteuersatz von 25,0 % (1. HJ 2020: 27,9 %) ermittelt.

Der Periodenüberschuss reduzierte sich entsprechend von 84,9 Mio. EUR auf 62,2 Mio. EUR und der Gewinn je Aktie von 4,23 EUR auf 3,07 EUR.

VERMÖGEN, KAPITALAUSSTATTUNG, LIQUIDITÄT

Das Gesamtvermögen des Konzerns lag per 30. Juni 2021 mit 3.460,5 Mio. EUR um 1.060,9 Mio. EUR über dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2020 (2.399,6 Mio. EUR). Das Konzerneigenkapital erhöhte sich leicht von 1.547,1 Mio. EUR auf 1.554,8 Mio. EUR, wobei dem vor allem ergebnisbedingten Anstieg die Dividendenzahlung in Höhe von 64,0 Mio. EUR mindernd gegenüberstand.

Die Finanzverbindlichkeiten, welche großteils langfristigen Charakter haben, erhöhten sich auf 1.263,8 Mio. EUR nach 268,4 Mio. EUR zum Ultimo des Vorjahres. Diese Zunahme resultiert insbeson- dere aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen in Höhe von 1.000 Mio. EUR. Analog stiegen die Zahlungsmittel des Konzerns auf 1.079,5 Mio. EUR

(31. Dezember 2020: 146,2 Mio. EUR). Die Nettoverschuldung betrug somit 184,3 Mio. EUR (31. Dezember 2020:

122,2 Mio. EUR). Mit einer Eigenkapitalquote von nunmehr 44,9 % (31. Dezember 2020: 64,5 %), bleibt die MM Gruppe weiter solide finanziert.

Die langfristigen Vermögenswerte gingen von 1.397,9 Mio. EUR auf 1.337,8 Mio. EUR zurück. Diese Ver- änderung ist im Wesentlichen auf eine Umgliederung der langfristigen Vermögenswerte der zum Verkauf gehaltenen Kartonwerke in Eerbeek und Baiersbronn in die kurzfristigen Vermögenswerte zurückzufüh- ren. Letztere stiegen vor allem infolge des Zuwachses im Zahlungsmittelbestand auf 2.122,7 Mio. EUR nach 1.001,7 Mio. EUR zum Jahresende 2020.

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HALBJAHRESLAGEBERICHT

CASH FLOW ENTWICKLUNG

Der Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit belief sich auf 112,3 Mio. EUR nach 122,6 Mio. EUR im

1. Halbjahr des Vorjahres. Diese Differenz resultiert vor allem aus dem niedrigeren cashwirksamen Ergebnis.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit veränderte sich im Wesentlichen aufgrund höherer Auszah- lungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten von -56,9 Mio. EUR auf -106,2 Mio. EUR. Investitionsschwerpunkte betrafen in beiden Divisionen Erweiterungen und Wachs- tumsprojekte.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit veränderte sich vor allem infolge der Aufnahme von Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen im 1. Quartal 2021 von -82,9 Mio. EUR auf 925,5 Mio. EUR.

VERLAUF DES 2. QUARTALS

Die konsolidierten Umsatzerlöse schlossen mit 648,3 Mio. EUR an den Wert des 1. Quartals (641,3 Mio. EUR) an und lagen leicht über dem Vorjahresniveau (Q2 2020: 619,9 Mio. EUR).

Das betriebliche Ergebnis des Konzerns reduzierte sich vor allem aufgrund des Einmalaufwandes für Restrukturierungsmaßnahmen in der Packagingdivision sowie des starken Inputkostenanstiegs im Kar- tonbereich auf 30,9 Mio. EUR nach 61,2 Mio. EUR im 1. Quartal 2021 und 57,9 Mio. EUR im 2. Quartal des Vorjahres. Die Operating Margin betrug damit 4,8 % (Q1 2021: 9,6 %; Q2 2020: 9,3 %). Der Perio- denüberschuss belief sich auf 18,3 Mio. EUR (Q1 2021: 43,9 Mio. EUR; Q2 2020: 39,8 Mio. EUR).

Die Kapazitäten des Bereichs Karton waren auch im 2. Quartal mit 99 % nahezu voll ausgelastet

(Q1 2021: 99 %; Q2 2020: 99 %). Die Operating Margin der Division betrug 4,6 % (Q1 2021: 7,3 %; Q2 2020: 9,6 %).

Bedingt durch die Einmalaufwendungen reduzierte sich die Operating Margin der Packagingdivision auf 4,5 % (Q1 2021: 10,4 %; Q2 2020: 8,4 %).

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Mayr-Melnhof Karton AG published this content on 19 August 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 19 August 2021 06:23:06 UTC.