An den US-Börsen dürfte es am Donnerstag erneut abwärts gehen, wenn auch nicht ganz so rasant wie am Vortag. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten auf eine leichtere Eröffnung am Kassamarkt hin. Hartnäckig hohe Anleihezinsen werden nach Ansicht von Marktbeobachtern eine Erholung der Aktienkurse zunächst verhindern.

Einige Vermögensverwalter setzen darauf, dass das geplante Konjunkturpaket in den USA die Inflation anheizen und die US-Notenbank dazu veranlassen wird, die Zinsen früher als erwartet anzuheben. Diese Spekulation führte in jüngster Zeit zum Verkauf von Anleihen und im Gegenzug zu steigenden Realzinsen.

Marktteilnehmer warten nun gespannt darauf, ob US-Notenbankchef Jerome Powell in einer für Donnerstag angekündigten Rede die Angst vor steigenden Zinsen lindert, wie es am Dienstag Fed-Gouverneurin Lael Brainard getan hat. Brainard beruhigte die Märkte, indem sie eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik in Aussicht stellte, bis sich die Wirtschaft erholt hat. Ihre Äußerungen ließen die Anleihezinsen vorübergehend etwas zurückkommen, ehe sie am Mittwoch wieder stiegen, was laut einem Medienbericht damit zusammenhing, dass die Europäische Zentralbank bisher keine Anstalten macht, verbal gegen den Renditenanstieg zu intervenieren.

Durchwachsene Konjunkturdaten untermauerten derweil am Mittwoch die Notwendigkeit von Wirtschaftsstimuli. So deutete der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP darauf hin, dass im Februar in der Privatwirtschaft nur etwa halb so viele Stellen geschaffen wurden wie erwartet. Am Donnerstag können sich die Anleger anhand der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe einen Eindruck von der Beschäftigungslage verschaffen, ehe am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht wird. Ebenfalls für Donnerstag sind Daten zur Produktivität im vierten Quartal des vergangenen Jahres und zum Auftragseingang der Industrie aus dem Januar angekündigt.

Unter den Einzelwerten an der Börse brechen Okta vorbörslich um gut 10 Prozent ein. Das Unternehmen kauft den Software-Anbieter Auth0 für 6,5 Milliarden Dollar. Marvell verlieren trotz überraschend guter Geschäftszahlen rund 7 Prozent. Beobachter sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der Aktie. Nicht so schlecht wie befürchtet hat American Eagle Outfitters im vierten Quartal abgeschnitten. Die Aktie tendiert vorbörslich unverändert, hat aber im nachbörslichen Handel am Mittwoch in Reaktion auf die Zahlen um 3,8 Prozent zugelegt.

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March 04, 2021 06:29 ET (11:29 GMT)