REUTLINGEN (dpa-AFX) - Nach dem Einstieg könnte die chinesische Shanghai Electric Group auch die Kontrolle beim angeschlagenen Maschinenbauer Manz übernehmen. Im Zuge der Kapitalerhöhung hat die deutsche Tochter des chinesischen Konzerns einen Anteil von etwa 20 Prozent an Manz erworben, wie das Unternehmens am Freitag mitteilte. Vorstandschef und Firmengründer Dieter Manz gab im Zuge der Kapitalerhöhung Anteile an seiner Firma ab. Sein Anteil verringerte sich auf 24,66 Prozent, der seiner Frau Ulrike Manz sank auf 2,66 Prozent.

Mit Hilfe einer Stimmbindungsvereinbarung mit Dieter Manz könnten die Chinesen nun in einem nächsten Schritt die Kontrolle übernehmen, hieß es weiter. Im Zuge eines solchen Vertrags würden Shanghai Electric die Stimmrechte von Manz zugerechnet. Damit wären die Chinesen auch verpflichtet, den verbleibenden Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Dieter Manz hat sich für den Fall eines Pflichtangebots darauf eingelassen, so viele Aktien abzugeben, dass Shanghai Electric 30,1 Prozent an Manz halten würde.

Manz stellt Maschinen für die Solar- und Batterieindustrie her, dazu Displays für Tablet-PCs, Smartphones und Notebooks. Zuletzt schrieb der Maschinenbauer Manz rote Zahlen und streicht fast jede zehnte Stelle. Die Ausgabe neuer Aktien hat nun 75,6 Millionen Euro in die Kassen gespült. Mit dem Geld will Manz unter anderem Kredite abbezahlen./ang/DP/she