Luxusgüterkonzern LVMH spürt Auftrieb - 'Vorsichtig zuversichtlich' für 2021
Am 26. Januar 2021 um 18:29 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Die Geschäfte beim französischen Luxusgüterkonzern LVMH (Moët Hennessy - Louis Vuitton) erholen sich schrittweise von der Corona-Flaute. Im Schlussquartal belebte sich wie schon im vorangehenden Jahresviertel vor allem die Nachfrage in der Hauptsparte Mode und Lederwaren. Treiber der Erholung waren Asien und die USA, während das Europa-Geschäft weiterhin krisenbelastet blieb, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Organisch, also bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe, lagen die Konzernerlöse daher im vierten Quartal um drei Prozent unter dem Vorjahreswert.
Auf das Gesamtjahr gesehen blieben Umsatz und Gewinn des Konzerns noch deutlicher im Rückstand im Vergleich zum Rekordjahr 2019. Der Hersteller litt 2020 ähnlich wie die gesamte Luxusbranche besonders unter den Einschränkungen im internationalen Tourismus. Die Erlöse der Franzosen schrumpften binnen zwölf Monaten auf 44,7 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis war das ein Rückgang um 16 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis sank um 28 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro.
LVMH verblieb mit 4,7 Milliarden Euro gut ein Drittel weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Branchenexperten hatten auf Umsatzebene mit einer besseren Entwicklung gerechnet, aber schlechtere Ergebnisse erwartet. Für 2021 zeigt sich das Management "vorsichtig zuversichtlich" und hofft auf eine Beschleunigung des Tempos in allen Geschäftsbereichen./tav/edh/he
LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE ist der weltweit führende Anbieter von Luxusprodukten. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Mode und Lederwaren (48,9%): Marken wie Louis Vuitton, Kenzo, Celine, Fendi, Marc Jacobs, Givenchy, etc; - Uhren und Juwelen (12,8%): Bulgari, TAG Heuer, Zenith, Hublot, Chaumet, Fred Brands, Tiffany, usw.; - Parfüms und Kosmetikprodukte (9,6%): Parfüms (Marken Christian Dior, Guerlain, Loewe, Kenzo, etc.), Make-up-Produkte (Make Up For Ever, Guerlain, Acqua di Parma, etc.), etc; - Weine und Spirituosen (7,7%): Champagner (Marken Moët & Chandon, Mercier, Veuve Clicquot Ponsardin, Dom Pérignon usw.; weltweit die Nr. 1), Weine (Cape Mentelle, Château D'Yquem usw.), Cognacs (hauptsächlich Hennessy; weltweit die Nr. 1), Whisky (hauptsächlich Glenmorangie) usw.; Die restlichen Umsätze (21%) stammen aus dem selektiven Vertrieb über die Ketten Sephora, DFS, Miami Cruiseline und die Kaufhäuser Le Bon Marché und La Samaritaine. Ende 2023 werden die Produkte über ein Netz von 6.097 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (7,9%), Europa (16,4%), Japan (7,3%), Asien (30,8%), Vereinigte Staaten (25,3%) und Sonstige (12,3%).