FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstagmittag überwiegend mit kleinen Gewinnen, nachdem ein Rücksetzer im frühen Handel für Käufe genutzt wurde. Das Geschäft am vorletzten Handelstag des Jahres ist impulsarm bei dünnen Umsätzen. An einigen Plätzen wie Deutschland, Großbritannien und Wien ist es bereits der letzte volle Handelstag des Jahres endet, dort endet das Geschäft am Freitag bereits um 14.00 bzw um 13.30 Uhr MEZ.

Der DAX liegt 0,2 Prozent höher bei 13.949 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,2 Prozent nach oben. Am Devisen- und am Anleihemarkt geht es ruhig zu. Der Euro liegt etwas höher bei 1,0642 Dollar, die Anleihekurse und damit die Renditen tendieren seitwärts.

Angesichts der bereits erfolgten und weiteren erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank, aber auch der EZB zur Bekämpfung der hohen Inflation hält sich weiter die Sorge, dass die Wirtschaft im neuen Jahr in einen kräftigen Abschwung abgleiten könnte.

Die jüngsten Corona-Lockerungsmaßnahmen in China werden zwar grundsätzlich als günstig für die Weltwirtschaft und die Börsen gesehen, allerdings gibt es auch Sorgen vor einer neuen globalen Infektionswelle. Auch könnte eine schnelle wirtschaftliche Erholung in China die Inflation zusätzlich befeuern.

Der Sektor der Reise- und Freizeitunternehmen ist mit einem Minus von 0,7 Prozent der größte Verlierer, belastet von teils sehr schwachen Aktien der Fluggesellschaften wie Lufthansa (-3,8%), Air France (-2,0%) oder IAG (-1,8%). Hier sorgt für Verunsicherung, in wieweit die offenbar hohe Anzahl von Corona-Infizierten unter den Reisenden aus China zu weiteren Beschränkungen führen könnte. Erste Länder haben bereits damit begonnen, negative Coronatests zu fordern.


 Airbus rechnet auch 2023 mit Lieferkettenproblemen 

Unternehmensnachrichten sind rar. Airbus (+0,1%) rechnet auch 2023 mit Problemen in der Lieferkette. "Ich denke, dass die Zuliefererkette mindestens bis Mitte nächsten Jahres zu kämpfen hat", sagte Airbus-Einkaufschef Jürgen Westermeier im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Für Defence Tech geht es an der Mailänder Börse um 13,0 Prozent auf 4,34 Euro nach oben. Tinexta (+4,2%) wird sich mit 20 Prozent an dem Cybersecurity-Unternehmen beteiligen und zahlt dafür 4,90 Euro je Anteilsschein. Tinexta wird zudem die Option eingeräumt, 2024 weitere 40 Prozent der Anteile zu erwerben. Nach Ansicht von Equita ist der Deal strategisch für beide Unternehmen sinnvoll. Tinexta legen um 4,2 Prozent zu.


Unter 100 wertvollsten Unternehmen der Welt kein deutsches mehr 

Unter den 100 wertvollsten börsennotierten Konzernen der Welt findet sich kein deutsches Unternehmen mehr. Stattdessen dauert die Dominanz der US-Konzerne an - auch nach einem europäischen Unternehmen sucht man in den Top 10 vergeblich, wie aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht.

Das wertvollste europäische Unternehmen ist demnach der französische Luxusgüterkonzern LVMH auf Rang 15. Der höchstbewertete deutsche Konzern ist SAP. Mit einem Börsenwert von 121 Milliarden Dollar liegt das Unternehmen auf Rang 106. Siemens, die Deutsche Telekom und der Börsenneuling Porsche schaffen es auf die Plätze 116, 130 und 145. Der Industriegasekonzern Linde, der seit der Fusion mit Praxair seinen Hauptsitz in Irland hat, belegt im weltweiten Ranking Rang 59.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.815,46        +0,2%        6,64         -11,2% 
Stoxx-50                3.678,01        +0,0%        0,40          -3,7% 
DAX                    13.948,87        +0,2%       23,27         -12,2% 
MDAX                   25.136,30        -0,3%      -64,56         -28,4% 
TecDAX                  2.906,73        +0,3%        7,52         -25,9% 
SDAX                   11.815,32        +0,2%       19,19         -28,0% 
FTSE                    7.487,19        -0,1%      -10,00          +1,5% 
CAC                     6.515,37        +0,1%        4,88          -8,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,51                    +0,01          +2,69 
US-Zehnjahresrendite        3,88                    -0,00          +2,37 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:04  Mi, 17:22 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0638        +0,2%      1,0614         1,0622   -6,4% 
EUR/JPY                   142,27        -0,3%      141,97         142,62   +8,7% 
EUR/CHF                   0,9846        -0,0%      0,9855         1,0786   -5,1% 
EUR/GBP                   0,8846        +0,2%      0,8827         0,8827   +5,3% 
USD/JPY                   133,76        -0,5%      133,79         134,24  +16,2% 
GBP/USD                   1,2024        +0,1%      1,2025         1,2032  -11,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,9778        -0,3%      6,9703         6,9923   +9,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.587,94        +0,5%   16.567,47      16.594,34  -64,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,03        78,96       -1,2%          -0,93  +13,5% 
Brent/ICE                  82,33        83,26       -1,1%          -0,93  +13,6% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                  84,25        81,35       +3,6%          +2,90  +28,4% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.806,54     1.802,60       +0,2%          +3,94   -1,3% 
Silber (Spot)              23,89        23,55       +1,4%          +0,34   +2,5% 
Platin (Spot)           1.017,20     1.011,00       +0,6%          +6,20   +4,8% 
Kupfer-Future               3,82         3,84       -0,7%          -0,03  -13,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 29, 2022 07:11 ET (12:11 GMT)