Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharma-Auftragshersteller Lonza wird künftig noch mehr Wirkstoff für den Corona-Impfstoff des US-Biotechnologiekonzerns Moderna herstellen.

Lonza wird in seinem Werk im niederländischen Geleen eine neue Produktionslinie für die aktive Substanz des Moderna-Vakzins bauen, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. In der Anlage, die Ende 2021 den Betrieb aufnehmen soll, soll pro Jahr Wirkstoff für bis zu 300 Millionen Dosen hergestellt werden. Produziert werden soll in Geleen für Modernas noch in der Entwicklung steckende Impfstoffvariante, die mit 50 Mikrogramm nur halb so viel aktive Substanz enthält wie die derzeit zugelassene Covid-19-Impfung der Amerikaner.

Moderna und Wissenschaftler des National Institutes of Health (NHI) untersuchen derzeit, ob eine niedrigere Dosierung des Vakzins eine ausreichende Immunisierung gegen das Coronavirus bietet. So könnte die Impfstoffversorgung erhöht werden. "Wir gehen davon aus, dass wir ab 2022 einen Mix von Dosisstufen auf dem Markt haben werden", sagte eine Sprecherin von Moderna. Der Konzern will 2022 bis zu drei Milliarden Dosen ausliefern nach bis zu einer Milliarde im laufenden Jahr. Niedriger dosiertes Vakzin könnte bei Auffrischungsimpfungen zum Schutz vor Virusvarianten eingesetzt werden oder als Impfungen für Kinder.

Lonza produziert für Moderna bereits am Schweizer Standort Visp und in Portsmouth in den USA. In Europa wird der Moderna-Impfstoff dann von der spanischen Laboratorios Farmaceuticos Rovi in Madrid fertiggestellt, abgefüllt und ausgeliefert. Auch andere Unternehmen wie etwa die schwedische Recipharm sind an der Produktion beteiligt.