Zürich (awp) - Für die Aktien von Lonza geht es am Mittwoch nach der Vorlage von Jahreszahlen deutlich nach unten. Dabei fielen die Ergebnisse an sich besser aus als erwartet, zudem schüttet der Pharmazulieferer eine höhere Dividende aus und lanciert noch ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm. An der Börse konzentrieren sich die Anleger aber zum Start auf den etwas vorsichtigeren Ausblick und schicken die Titel damit ans Indexende.

Gegen 9.20 Uhr fallen die Papiere um 3,0 Prozent auf 471,30 Franken und sind Schlusslicht im SMI. Der Schweizer Leitindex zeigt sich mit minus 0,36 Prozent lediglich leicht schwächer.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 stellt Lonza nun etwas tiefere Wachstumsraten als zuletzt in Aussicht. Denn die von der Covid-Pandemie getriebenen Geschäfte hätten in 2022 ihren Höhepunkt erreicht. Diese Aussage dürfte am Mittwoch auf den Aktien lasten, wird in einem UBS-Kommentar die Meinung der Analystengemeinde zusammengefasst.

Auch JPMorgan erwartet in einer ersten Einschätzung nach dem Ausblick nun Kürzungen der Konsenserwartungen um rund 8 Prozent und sieht das als Hauptbelastung für die Titel im heutigen Handel. Ein Kursrückgang stelle aber eine langfristige Einstiegsgelegenheit dar, zumal Lonza die Mittelfristziele bestätigt habe, räumen die Experten ein.

Für Vontobel-Analystin Sibylle Bischofberger hat Lonza gute Resultate geliefert mit einer besonders starken "Biologics"-Sparte. Aber auch für sie birgt der Ausblick wie für ihre Kollegen einige Enttäuschung. Das überraschend angekündigte Aktienrückkaufprogramm kompensiere dies allerdings ein wenig. Insgesamt stehe Lonza vor einer Phase mit starken Investitionen und profitablem Wachstum, müsse aber zunächst die Covid-19-Spitze "verdauen".

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