Zürich (awp) - Die Aktien des Pharmazulieferers Lonza legen am Donnerstag im frühen Geschäft gegen den Trend zu und stehen an der Spitze des SMI. Die am Morgen präsentierte Neuausrichtung im Zusammenhang mit dem Investorentag reisst die Kommentatoren zwar nicht vom Sockel, wird aber dennoch insgesamt gelobt. Die neue Strategie für die Zeit nach der endgültigen Trennung vom Chemiegeschäft (Sparte LSI) beinhalte keine grossen Überraschungen, so der Tenor unter Analysten.

Positiv beurteilt wird indes die mit der Neueinteilung in vier Geschäftseinheiten erhöhte Visibilität. Angesichts des bisherigen Jahresplus von beinahe 60 Prozent sind dem Titel nach oben aber gewisse Grenzen gesetzt.

Um 09.50 Uhr stehen Lonza 1,0 Prozent höher bei 565,60 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) steht dagegen 1,6 Prozent tiefer.

Das von Lonza vorgelegte Update sei hinsichtlich der neuen Geschäftsstruktur, der Dynamik der einzelnen Divisionen oder der neuen Mittelfrist-Prognose sehr umfangreich, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Nach dem Verkauf der Chemiesparte werde Lonza einen klaren Fokus auf die Pharma- und die Biotechindustrie haben. Das Unternehmen erhalte dadurch ein exzellentes Profil mit einer guten Balance zwischen hohem Wachstum, starken Margen, höherer Barmittelgenerierung und steigenden Kapitalrenditen.

Auch die Zürcher Kantonalbank lobt in einer Einschätzung die neue Transparenz. Dies sei bisher ein Manko von Lonza gewesen.

Das von Lonza neu formulierte Ziel einer Kern-EBITDA-Marge im Bereich von 33 bis 35 Prozent bis 2023 entspricht laut einhelliger Meinung der Analysten in etwa den Erwartungen. Eher eine Spur ambitiöser als gedacht ist das Ziel eines zweistelligen Wachstums. Baader Helvea beispielsweise hat - wie auch viele andere Analysten - mit einem künftigen Wachstum im hohen einstelligen Bereich gerechnet.

Für Jefferies stimmen hingegen beide neu formulierten Ziele mit den eigenen Erwartungen überein. Die neuen Vorgaben sollten jüngst aufgekommene Befürchtungen in dieser Hinsicht etwas mildern. Angesichts der höheren Visibilität nach dem Verkauf von LSI, der überzeugenden Wachstumsstory und der starken Bilanz bekräftigt der US-Broker die Einstufung "Buy".

Die ZKB findet insbesondere Gefallen an den ambitioniert hohen Mittelfristzielen für den Bereich Small Molecules. Und bei Mirabaud Securities heisst es, dass die neue Guidance auf den ersten Blick keine Überraschung sei, auf den zweiten aber ermutigend wirke.

cf/uh