Zürich (awp) - Das Lifescienceunternehmen Lonza gibt am Mittwoch, 27. Januar, die Resultate zum Geschäftsjahr 2020 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

2020E
(in Mio Fr.)          AWP-Konsens     2019A

Umsatz                   6'165        5'920
- LPBN                   4'475        4'167
- LSI                    1'647        1'693
Kern-EBITDA              1'674        1'620
- LPBN                   1'471        1'371
- LSI                      304          302
Kern-EBIT                1'283        1'245

(in Fr.)
Dividende je Aktie        2,82         2,75

FOKUS: Analysten werden sich am Mittwoch nur noch für die "neue" Lonza interessieren. Also für das Geschäft der Pharmaauftragsfertigerin, das für gut drei Viertel des Umsatzes steht. Denn vom Chemiegeschäft, also der Sparte Specialty Ingredients (LSI), will sich Lonza trennen. Zwar ist noch kein Käufer gefunden, Lonza hat dennoch angekündigt, LSI nur noch als "nicht-fortgeführtes Geschäft" auszuweisen.

Das schwierige Jahr 2020 hat Lonza nach Auffassung von Experten hervorragend gemeistert, die Covid-19-Pandemie hat die Basler nur unwesentlich gebremst. Analysten interessieren sich nun unter anderem für den Stand der Verkaufsverhandlungen der Chemiesparte und das künftige Wachstums- und Margenpotential des neuen Kerngeschäfts. Dazu hatte Lonza allerdings bereits vergangenen Oktober an einem Investorentag ziemlich viel erzählt (siehe PRO MEMORIA und ZIELE).

ZIELE: Bis 2023 peilt Lonza ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich an. Die wichtigsten Treiber für das Wachstum sollen die Divisionen Biologics und Small Molecules sein und etwas moderater die Division Zell- und Gentherapie. Ausgangsbasis sind die 4,2 Milliarden Franken Umsatz, die Lonza 2019 in mit der Sparte Pharma Biotech & Nutrition erwirtschaftet hat.

Ausserdem wird eine Kern-EBITDA-Marge von rund 33 bis 35 Prozent und eine zweistellige Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) angepeilt. Inklusive LSI lag die besagte Marge in 2019 bei 27,4 Prozent.

PRO MEMORIA: Das Segment Pharma Biotech & Nutrition hat Lonza neu in vier Divisionen aufgeteilt, wie im Herbst anlässlich eines Investorentages kommuniziert wurde. Es sind dies Biologics (Umsatzanteil 47%), Kapseln und Inhaltsstoffe für die Gesundheit (27%), kleine Moleküle (16%) sowie Zell- und Gentherapie und Biowissenschaften (10%).

Viel geredet wurde in den letzten Wochen und Monaten über die Zusammenarbeit mit Moderna. Lonza stellt den Wirkstoff für die begehrte Impfung der Amerikaner her. Wie am Investorentag bekannt wurde, rechnet Lonza im laufenden Jahr mit einem Umsatzbeitrag von 110 Millionen Franken aus dem Auftrag. Das Geschäft werde die Gewinnmarge aber verwässern, hiess es seinerzeit.

AKTIENKURS: Als "Profiteur" der Covid-19-Krise haben die Lonza-Papiere die mit Abstand beste Jahresperformance unter den Blue Chips geliefert. Sie kletterten 2020 um satte 61 Prozent in die Höhe.

AKTIENEINSTUFUNG: Gemäss AWP-Analyser bewerten Analysten den Titel folgendermassen:

jg/an/ra