HONGKONG/PEKING (dpa-AFX) - Die Aktien chinesischer Immobilienfirmen haben nach Berichten über einen Hilfsplan der Regierung deutlich zugelegt. Aktien des Immobilienentwicklers Country Garden stiegen am Montag an der Hongkonger Börse bis zum Handelsschluss um knapp 46 Prozent, die Konkurrenten Longfor und China Overseas Land legten um rund 15 Prozent und 9 Prozent zu.

Zuvor hatten unter anderem die Nachrichtenagentur Bloomberg und chinesische Staatsmedien über ein umfangreiches Hilfsprogramm berichtet. Chinas Zentralbank sowie die Banken- und Versicherungsaufsicht des Landes hatten demnach am Freitag chinesischen Finanzinstituten 16 Maßnahmen vorgestellt, die eine "stabile und gesunde Entwicklung" des Immobiliensektors gewährleisten sollten.

Anders als bisherige, kleinere Maßnahmen handele es sich um ein großes Bündel, das die Liquiditätsprobleme der Immobilienentwickler lindern solle, etwa durch Kreditverlängerungen. Gleichzeitig sollen demnach aber auch Anzahlungsanforderungen für Haus- und Wohnungskäufer aufgeweicht werden.

Chinas Immobiliensektor steckt schön länger in einer schweren Krise, zu deren Symbol im vergangenen Jahr Evergrande wurde, das wohl am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt. In dem Land stehen schon lange Millionen Wohnungen leer, Geisterstädte waren im Bauboom entstanden. Die Immobilienkrise wirkt sich auch auf andere Wirtschaftsbereiche aus, sinkt doch die Nachfrage etwa nach Stahl und Beton. Zudem verloren viele Menschen ihre Arbeit./mis/jpt/DP/mis