Singapur/London (Reuters) - Die Talsohle bei den Börsengängen weltweit ist nach Einschätzung des Chefs des Londoner Börsenbetreibers LSEG erreicht.

"Es wird wieder mehr IPOs geben, sobald sich das Umfeld stabilisiert und verbessert", sagte David Schwimmer in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Dies sei voraussichtlich selbst dann der Fall, wenn sich die Kämpfe in der Ukraine und Nahost weiter hinzögen. "Die Märkte sind sehr anpassungsfähig. Wenn dies die neue Norm ist, werden sich die Märkte darauf einstellen." Außerdem benötigten viele Unternehmen dringend frisches Geld für den Ausbau des Geschäfts.

Zusätzlichen Rückenwind für Börsengänge in London verspricht sich Schwimmer von den aktuellen Reformen der britischen Regierung. Sie erweitern die Palette derjenigen Wertpapiere, in die Pensionsfonds investieren dürfen und sollten so die Liquidität an den Finanzmärkten verbessern. Seit dem Brexit konkurriert Großbritannien nicht nur mit den USA, sondern auch mit der EU um potenzielle Börsengänge. Thomson Reuters, der Mutterkonzern der Nachrichtenagentur Reuters, hält seit dem Verkauf seiner Daten-Sparte Refinitiv an die LSE eine Minderheitsbeteiligung an dem Börsenbetreiber.

(Bericht von Vidya Ranganathan und Lawrence White; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)