Lausanne (awp) - Logitech profitiert weiter stark von der Arbeit im Home-Office. Die Mäuseherstellerin hat von Juli bis September erneut deutlich zugelegt. Insbesondere Videokonferenznutzer füllten die Kassen. Aber auch die Verkäufe von Tastaturen und Mäusen zogen weiter an.

Laut Logitech-Chef Bracken Darrell hat das Unternehmen eine Wachstumsbeschleunigung gesehen. Während sich die Gesellschaft an die "neuen Realitäten" anpasse, hätten sich die Trends verstärkt, erklärte dieser am Dienstag.

Die Unternehmensführer, mit denen Darrell Kontakt habe, sähen für die Zukunft "mehr mobiles und hybrides Arbeiten" von verschiedenen Örtlichkeiten aus. Gleichzeitig wachse im Heimbereich das Segment "Gaming" als Spieler- und Zuschauersport weiter stark - und ein Abflauen sei nicht in Sicht.

Insgesamt fuhr das amerikanisch-westschweizerische Unternehmen im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 einen Umsatz von 1,26 Milliarden Dollar ein. Das sind 75 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Webcams und Video-Systeme treiben Umsatz

Fast alle Produktgruppen konnten zulegen. Besonders stark war der Absatz bei Webcams (+256%), Video-Systemen (+164%) und Zubehör für Tablets und andere Geräte (+145%). Immer noch deutlich waren die Zuwächse beim Gaming-Zubehör (+85%), Audio&Wearables (+68%), Tastaturen (+45%) oder Computermäusen (+27%). Einzug die mobilen Lautsprecher (-24%) und der Bereich Smart Home (-9%) wiesen Rückgänge aus.

Durch den Nachfrageschub konnte Logitech die Profitabilität überproportional steigern. Vom Umsatz blieben 45,3 Prozent als Bruttogewinn übrig. Das ist deutlich mehr als vor einem Jahr (37,8 Prozent). Der Bruttogewinn (US-GAAP) stieg entsprechend stark um 372 Prozent auf 322 Millionen Dollar.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT (Non-GAAP) legte um 295 Prozent auf 354 Millionen Dollar zu. Bei den Non-GAAP-Zahlen rechnet Logitech verschiedene Posten heraus wie zum Beispiel Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungsaufwendungen.

Unter dem Strich erzielte Logitech einen Reingewinn von 266,9 Millionen Dollar. Das ist ein Anstieg von 266 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Prognose angehoben

Aufgrund der guten Zahlen hebt der Peripheriegeräte-Hersteller nun seinen Jahresausblick deutlich an. Das Umsatzwachstum wird nun im Bereich 35 bis 40 Prozent erwartet, statt zuvor 10 bis 13 Prozent. Und der EBIT (Non-GAAP) wird zwischen 700 bis 725 Millionen gesehen statt in einer Spanne von 410 bis 425 Millionen bisher.

Mit dem Ergebnis hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Laut AWP-Konsens wurde mit einem Umsatz von 846,0 Millionen Dollar und einem EBIT von 113,4 Millionen gerechnet.

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