Lausanne/Apples (awp) - Webcams, Tastaturen, Computermäuse oder Headsets haben in Zeiten von Corona Hochkonjunktur. Das spürt auch der Computerzubehörhersteller Logitech, der im Weihnachtsquartal deutlich mehr umgesetzt und die Margen gesteigert hat. Die Ziele fürs Gesamtjahr wurden erneut angehoben.

In den Monaten Oktober bis Dezember, also im dritten Quartal 2020/21, erzielte Logitech einen Umsatz von 1,67 Milliarden US-Dollar und damit satte 85 Prozent mehr als im Jahr davor. Verglichen mit dem zweiten Quartal kletterte der Umsatz um einen Drittel in die Höhe, wie Logitech am Dienstag schreibt.

Laut Logitech-Chef Bracken Darrell könne sich das Unternehmen nach wie vor auf ein starkes Produktportfolio stützen. Das hätten die Zahlen erneut gezeigt, heisst es in der Mitteilung weiter.

Wachstum wegen Home-Office

Der Umsatz mit Computermäusen, dem traditionellen Produkt von Logitech, nahm um 38 Prozent zu, während der Verkauf von Tastaturen um 40 Prozent zulegte. Die deutlichsten Zuwächse erzielten Tablets (+342%) und PC-Webcams (+309%). Die Trends zu Home-Office und Home-Schooling und die dadurch bedeutenderen Videokonferenzen hätten die Verkäufe angetrieben.

Doch nicht nur die Arbeit am Computer, sondern auch das Gaming (+78%) kamen nicht zu kurz. Hier punktete Logitech mit neuen Produkten, etwa den in verschiedenen Farben erhältlichen G733-PC-Gaming-Headsets, heisst es. Rückläufig waren dagegen die Umsätze mit Musikboxen (-22%). Da bewege sich Logitech in einem hart umkämpften Markt.

Weiter konnte Logitech in allen drei Geschäftsregionen wachsen. In Lokalwährungen gerechnet kletterte der Umsatz in Amerika um 87 Prozent in die Höhe. "Europa" (EMEA) wuchs um rund zwei Drittel, und in Asien-Pazifik beschleunigte sich das Wachstum gegenüber dem Vorquartal auf knapp 90 Prozent.

Höhere Prognosen

Auf Basis des starken Wachstums zog die Bruttogewinnmarge (Non-GAAP) um 7,6 Prozentpunkte auf 45,2 Prozent an, und der Betriebsgewinn hat sich auf Stufe EBIT (Non-GAAP) auf 476 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Bei den Non-GAAP-Zahlen rechnet Logitech verschiedene Posten heraus, zum Beispiel Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungsaufwendungen.

Zum kräftigen Anstieg der Profitabilität hätten nebst den höheren Volumen auch ein gut ausgewogener Produkt-Mix und weiterhin geringe Werbeausgaben geführt, heisst es. Hinzu habe Logitech etwas Unterstützung an der Währungsfront erhalten.

Unter dem Strich verblieb schliesslich ein Reingewinn (GAAP) in Höhe von 383 Millionen Dollar nach 118 Millionen. Sowohl mit dem Umsatz, als auch mit der von Analysten viel beachteten Bruttomarge und mit dem Reingewinn übertraf die Gruppe die Marktvorgaben deutlich.

Wegen der starken Nachfrage nach IT-Produkten schraubt Logitech die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020/2021 kräftig nach oben, nachdem sie bereits bei der letzten Zahlenvorlage im Herbst erhöht wurden. Neu rechnet Logitech mit einem Umsatzwachstum im Bereich von 57 bis 60 Prozent, nachdem bislang 35 und 40 Prozent erwartet wurden. Und der EBIT (Non-GAAP) soll bei 1,05 Milliarden Dollar (vorher 700-725 Mio) zu liegen kommen.

mk/rw