--Russland-Ausstieg belastet Nettogewinn

--Operatives Ergebnis kräftig gesteigert

--Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie angehoben

--Investitionsausblick bestätigt

(NEU: Weitere Details zu den Zahlen, Russland-Belastungen)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Industriegasekonzern und Anlagenbauer Linde hat seinen operativen Gewinn im zweiten Quartal dank der soliden Nachfrage in allen Regionen deutlich gesteigert. Der DAX-Konzern hob die Prognose für das Gesamtjahr abermals an. Für den Ausstieg aus Russland musste das Unternehmen jedoch eine erhebliche Belastung auf die Bücher nehmen, die den Nettogewinn im Quartal stark belastete.

So verdiente Linde unter dem Strich im Zeitraum von Januar bis Juni 372 Millionen US-Dollar nach 841 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Im Zusammenhang mit Russland und einigen anderen Faktoren wies das Unternehmen eine Belastung von 993 Millionen Dollar aus. Der Konzern hatte bereits vor Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Russland-Geschäft gewarnt. Zu einem möglichen Stellenabbau am Standort Pullach infolge des Russland-Rückzugs, über den Reuters berichtet hatte, machte Linde in seinen Veröffentlichungen keine Angaben.

Seinen bereinigten operativen Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft steigerte der Konzern um 11 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 8,46 Milliarden Dollar zu, wozu alle Regionen beitrugen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 3,10 Dollar 15 Prozent über Vorjahr. Der bereinigte operative Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft stieg um 11 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar.

Für 2022 rechnet der DAX-Konzern nun mit einem bereinigten verwässerten Ergebnis je Aktie in einer Spanne von 11,73 bis 11,93 Dollar. Das entspräche einem Wachstum von 10 bis 12 Prozent bzw wechselkursbereinigt von 15 bis 17 Prozent zum Vorjahr. Bislang hatte Linde 11,65 bis 11,90 Dollar in Aussicht gestellt. Die geplanten Investitionen sieht der Konzern weiterhin bei 3 bis 3,4 Milliarden Dollar. Das Russland-Geschäft spielt seit dem 30. Juni keine Rolle mehr für den Ausblick.

Im dritten Quartal soll das bereinigte Ergebnis je Aktie bei 2,85 bis 2,95 Dollar liegen, was wäre ein Plus von 4 bis 8 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

"Das geopolitische und makroökonomische Umfeld ist nach wie vor sehr unsicher", sagte CEO Sanjiv Lamba. "Ungeachtet dessen bin ich sehr zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Versprechen an die Aktionäre erfüllt."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/jhe

(END) Dow Jones Newswires

July 28, 2022 06:51 ET (10:51 GMT)