-- CEO erwartet erneut zweistelliges Plus beim Gewinn/Aktie

-- Asien und Europa mit Umsatzplus im vierten Quartal

-- Aktie legt zu

(NEU: Einzelheiten, Aktienkurs)

Von Christine Benders-Rüger

FRANKFURT (Dow Jones)--Der weltgrößte Industriegase-Hersteller Linde ist gut durch die Corona-Krise gesteuert und hat seine Profitabilität weiter gesteigert. Dank einer guten Nachfrage aus dem Asien-Pazik-Raum und aus EMEA sowie des strikten Sparkurses konnte Linde sowohl die Markterwartungen als auch die eigene Messlatte für die angepeilte Gewinnentwicklung 2020 übertreffen.

Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung bezeichnete Linde-Chef Steve Angel die Konjunkturaussichten wegen der anhaltenden Covid-19-Pandemie zwar als unsicher. Aber dank der breiten Aufstellung zeigte sich Angel sicher, unabhängig vom makroökonomischen Umfeld abermals ein zweistelliges Wachstum beim Ergebnis je Aktie erreichen zu können. Die Linde-Aktie liegt am frühen Freitagnachmittag um 1,8 Prozent höher.

Das bereinigtes Nachsteuerergebnis aus fortgeführtem Geschäft erreichte im vierten Quartal 1,27 (1,03) Milliarden US-Dollar. Analysten hatten mit 1,21 Milliarden gerechnet. Je Aktie waren das 2,30 US-Dollar, was die Analystenschätzung von 2,15 Dollar übertraf. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar bei geschätzten 7,02 Milliarden Dollar. Operativ verdiente Linde bereinigt mit 1,61 Milliarden Dollar 20 Prozent mehr, die entsprechende Marge kletterte um 320 Basispunkte auf 22,2 Prozent.

Für das Gesamtjahr berichtete Linde ein bereinigte Nachsteuerergebnis aus fortgeführtem Geschäft von 4,37 Milliarden Dollar (plus 9 Prozent) und je Aktie von 8,23 (Vorjahr: 7,34) Dollar. Das Unternehmen übertraf damit die Analystenerwartungen von 8,09 Dollar und die eigene Prognose von 8,05 bis 8,10 Dollar.

In der Region Amerika stagnierte der Umsatz im vierten Quartal zum Vorjahr zwar bei 2,73 Milliarden Dollar, zum Vorquartal legte er aber um 3 Prozent zu. Wechselkursbereinigt erhöhten sich die Einnahmen binnen Jahresfrist um 3 Prozent, wobei 2 Prozent auf höhere Preise zurückgingen. Besonders im Healthcare-Markt sei die Nachfrage hoch gewesen, erklärte Linde.

Eine starke Nachfrage berichtete Linde aus der Region Asien-Pazifik, wo der Umsatz um 12 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar zulegte. Hier profitierte der Air-Liquide-Wettbewerber besonders von einem starken Volumenwachstum. Der Umsatz in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) erreichte 1,75 Milliarden Dollar, plus 6 Prozent zum Vorjahr und plus 8 Prozent zum Vorquartal. Im Anlagebau, Linde Engineering, war der Umsatz um 2 Prozent rückläufig.

Für das erste Quartal rechnet Linde mit einem Wachstum beim bereinigten Ergebnis je Aktie um 16 bis 19 Prozent auf 2,20 bis 2,25 Dollar. Im Gesamtjahr soll es 9,10 bis 9,30 Dollar erreichen, ein Plus von 11 bis 13 Prozent.

Seit dem Zusammenschluss zwischen Linde und Praxair trimmt Angel den Gasekonzern auf Profitabilität, unter anderem mit einem Sparkurs, der auch einen Stellenabbau in Deutschland beinhaltet. Angel und der jetzige Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle hatten bei Ankündigung der Fusion bis Ende 2021 Synergien von 1,1 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

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DJG/cbr/smh

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February 05, 2021 08:17 ET (13:17 GMT)