NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in die neue Woche werden an den US-Börsen erst einmal Gewinne mitgenommen. Kurz nach der Startglocke fällt der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent. Der S&P-500 gibt um ebenfalls 0,4 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent.

Hoffnungen, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten haben könnte, hatten Ende der vergangenen Woche die Kurse kräftig nach oben getrieben. Nun aber dämpfen schwache Konjunkturdaten die Stimmung. Die chinesische Wirtschaft hatte sich im Juli abgekühlt, weshalb sich die Notenbank des Landes zu einer überraschenden Zinssenkung gezwungen sah.

In den USA ist der Empire State Manufacturing Index für den Großraum New York im August auf einen Stand von -31,3 Punkten abgesackt. Volkswirte hatten einen Rückgang auf +5,0 von +11,1 im Vormonat erwartet. Marktteilnehmer wollen diesen drastischen Rücksetzer allerdings nicht überbewerten. "New York lebt vom Dienstleistungssektor", so ein Händler. Für das verarbeitende Gewerbe sei als Indikator eher der Philly-Fed relevant, der Konjunkturindex der Notenbank-Filiale in Philadelphia.

Nun richten sich alle Hoffnungen auf die US-Verbraucher, deren Konsumfreude sich im Verlauf der Woche an den Geschäftszahlen großer Einzelhändler wie Walmart, Target und Home Depot ablesen lassen dürfte. Der private Konsum steht für etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung.

Am Montag kommen Unternehmensnachrichten eher aus der zweiten Reihe. Unter anderem hat der chinesische Elektroautohersteller Li Auto (-6,8%) gewarnt, dass er im dritten Quartal voraussichtlich weniger Fahrzeuge absetzen wird als geplant. Die Kurse der Wettbewerber Nio und Xpeng fallen um 2,2 und 4,8 Prozent.

Nach durchwachsenen Geschäftszahlen legen Weber um 4,5 Prozent zu. Der Grillhersteller ist in seinem dritten Geschäftsquartal in die Verlustzone gerutscht, der Umsatz lag jedoch im Rahmen der Erwartungen. Gleichzeitig kündigte Weber Kostensenkungen an, um die Ertragswende zu schaffen. Die Aktionäre müssen überdies auf ihre Dividende verzichten.


   Dollar und Anleihen gesucht 

Konjunktursorgen nach dem überraschend schwachen Empire State Index verschaffen dem Anleihemarkt Zulauf. Die Renditen geben im Gegenzug deutlicher nach.

Der Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten legt ebenfalls zu. Auch wenn die Inflationsdaten in der vergangenen Woche auf einen nachlassenden Inflationsdruck hingedeutet haben, wird die US-Notenbank nach Ansicht von Marktteilnehmern ihre Zinserhöhungen noch einige Zeit fortsetzen. Die Geldpolitik sei noch nicht restriktiv genug, um eine Rückkehr des Preisauftriebs auf 2 Prozent zu gewährleisten, meint etwa die Danske Bank.

Zinserhöhungsspekulationen in Verbindung mit dem festeren Dollar lassen den Goldpreis deutlich nachgeben.

Der starke Dollar drückt die Preise auch auf dem Ölmarkt, der mehr noch als andere Märkte vor allem von den chinesischen Wirtschaftsdaten belastet wird. Die Akteure befürchten, dass die Nachfrage des rohstoffhungrigen Landes konjunkturbedingt abnehmen könnte.


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INDEX                 zuletzt       +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.612,94       -0,4%       -148,11          -7,5% 
S&P-500              4.263,42       -0,4%        -16,73         -10,6% 
Nasdaq-Comp.        13.038,52       -0,1%         -8,67         -16,7% 
Nasdaq-100          13.570,29       +0,0%          4,42         -16,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,17        -7,9          3,25          244,4 
5 Jahre                  2,89        -6,8          2,96          163,2 
7 Jahre                  2,84        -6,7          2,90          139,5 
10 Jahre                 2,77        -6,1          2,83          126,3 
30 Jahre                 3,06        -5,0          3,11          116,2 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Mo, 8:10 Uhr  Fr, 17:23 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0219       -0,4%        1,0244         1,0255   -10,1% 
EUR/JPY                135,54       -1,0%        136,43         137,00    +3,6% 
EUR/CHF                0,9631       -0,3%        0,9652         1,0604    -7,2% 
EUR/GBP                0,8442       -0,2%        0,8458         0,8458    +0,5% 
USD/JPY                132,63       -0,6%        133,24         133,61   +15,2% 
GBP/USD                1,2105       -0,2%        1,2111         1,2127   -10,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,7822       +0,6%        6,7741         6,7404    +6,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             24.160,60       -0,7%     24.840,93      23.960,97   -47,7% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               87,34       92,09         -5,2%          -4,75   +22,1% 
Brent/ICE               93,23       98,15         -5,0%          -4,92   +25,2% 
GAS                            VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF              211,90      205,29         +2,8%           5,79  +238,9% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.781,01    1.802,30         -1,2%         -21,30    -2,7% 
Silber (Spot)           20,26       20,83         -2,8%          -0,58   -13,1% 
Platin (Spot)          940,32      962,53         -2,3%         -22,21    -3,1% 
Kupfer-Future            3,58        3,67         -2,5%          -0,09   -19,3% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
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(END) Dow Jones Newswires

August 15, 2022 09:43 ET (13:43 GMT)