NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street versucht im frühen Handel am Donnerstag eine Stabilisierung nach den heftigen Verlusten der Vortage. Der S&P-500 hatte zuletzt unter der 200-Tagelinie geschlossen und behauptet sich. Die besonders gebeutelten Technologiewerte liegen knapp im Plus. Der Dow-Jones-Index verliert 0,3 Prozent auf 34.380 Punkte.

Insgesamt bleibe das Börsenumfeld mit Ukraine-Krieg, Russland-Sanktionen, steigender Inflation und Lockdowns in China schwierig, so Stimmen aus dem Handel.

Auch einen Tag nach Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbanksitzung von Mitte März bleibt es dabei, dass dieses wenig Überraschendes zu Tage gefördert hat. Die geldpolitischen Straffungen bei Zinsen und Bilanz seien auf dem Weg, was aber bekannt gewesen sei, heißt es im Handel. Daher hätten Technologie- und Wachstumswerte bereits zuvor unter Abgabedruck gestanden.

"Es ist wenig überraschend, dass Wachstumstitel die Verluste anführen, bedenkt man deren bekannte Sensibilität für Zinsen. Die (technologielastige) Nasdaq liegt bereits rund 5 Prozent unterhalb ihrer jüngsten Hochs", sagt Marktstratege Michael Brown von Caxton. Mittelfristig könnten diese Titel aber besser laufen als der Gesamtmarkt, weil der Markt bei nachlassender Konjunktur Wachstum honoriere.

Am Rentenmarkt steigt die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen weiter und markiert immer neue Dreijahreshochs. Am kurzen Ende sinken die Renditen aber. Die jüngst noch inverse Zinskurve, die als Vorzeichen einer Rezession gilt, ist zunächst abgehakt. "Ich denke, dass Investoren die Märkte betrachten und sagen: 'Wissen Sie was, wir haben immer noch eine starke Wirtschaft und eine Rezession ist bei weitem nicht unvermeidlich, selbst mit all diesen Zinserhöhungen, und es gibt einen sehr starken Arbeitsmarkt'", macht Marktanalyst Craig Erlam von Oanda Anlegern Mut. Er sieht zwar auch Abwärtsrisiken, bescheinigt dem Markt aber auch eine große Widerstandsfähigkeit.

Auch James Bullard, Fed-Gouverneur aus St. Louis sieht keine Rezession heraufziehen. Dazu passen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung sank auf den niedrigsten Stand seit 1968. Allerdings wurde die Erhebungsmethodik etwas verändert, so dass die nach dem alten Prozedere erhobene Marktprognose wenig aussagekräftig ausfällt.


   HP von Buffett befeuert 

HP schießen um 15,6 Prozent nach oben. Berkshire Hathaway, die Dachanlagegesellschaft von Investorenlegende Warren Buffett, hat einen Anteil von 11,4 Prozent an dem Hersteller von Personalcomputern und Druckern erworben.

Levi Strauss verlieren 2 Prozent. Der Jeanshersteller hat zwar im ersten Quartal bei Umsatz und Gewinn die Prognosen des Marktes übertroffen. Zahlreiche Analysten großer Häuser haben jedoch ihre Kursziele gesenkt. Die Aktie von Conagra Brands zieht trotz eines enttäuschenden Ausblicks um 1,5 Prozent an. Immerhin übertraf der Umsatz die Marktschätzungen. Überzeugende Geschäftszahlen verhelfen Constellation Brands zu einem Kursanstieg um 4,3 Prozent.


   Gold und Öl teurer 

Der Dollar gibt leicht nach, der Dollarindex liegt 0,2 Prozent im Minus. Die Botschaften aus dem Sitzungsprotokoll der Fed sei weitgehend eingepreist, heißt es. Die CBA-Analysten glauben, dass der Dollar seinen Höchststand fast erreicht hat.

Die Preise für Gold und Erdöl steigen mit den Schlagzeilen zur Ukraine. Es verdichten sich die Anzeichen, dass Russland eine militärische Entscheidung durch eine Großoffensive im Osten der Ukraine sucht. Daher schwänden Hoffnungen auf eine diplomatische Beendigung des Krieges. Während die Ankündigungen immer neuer Russland-Sanktionen die Ölpreise stützt, profitiert das Edelmetall als vermeintlich sicherer Hafen von den nachlassenden Hoffnungen auf eine diplomatische Einigung.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.380,07      -0,3%       -116,44          -5,4% 
S&P-500              4.482,46      +0,0%          1,31          -6,0% 
Nasdaq-Comp.        13.894,91      +0,0%          6,09         -11,2% 
Nasdaq-100          14.517,57      +0,1%         18,69         -11,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,45       -3,6          2,48          171,5 
5 Jahre                  2,67       -1,9          2,69          141,2 
7 Jahre                  2,70       +1,3          2,69          126,1 
10 Jahre                 2,63       +3,4          2,60          112,1 
30 Jahre                 2,69       +5,6          2,63           78,6 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Do, 8:18 Uhr  Mi, 17:42 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0924      +0,2%        1,0919         1,0905   -3,9% 
EUR/JPY                135,39      +0,4%        134,99         134,92   +3,4% 
EUR/CHF                1,0190      +0,2%        1,0180         1,0169   -1,8% 
EUR/GBP                0,8355      +0,2%        0,8343         0,8342   -0,6% 
USD/JPY                123,92      +0,1%        123,63         123,72   +7,7% 
GBP/USD                1,3076      +0,1%        1,3088         1,3073   -3,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,3629      +0,0%        6,3656         6,3665   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.578,63      -0,6%     43.365,40      44.077,84   -5,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               97,75      96,23         +1,6%           1,52  +32,2% 
Brent/ICE              102,19     101,07         +1,1%           1,12  +33,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.930,69   1.925,31         +0,3%          +5,38   +5,5% 
Silber (Spot)           24,37      24,45         -0,3%          -0,08   +4,6% 
Platin (Spot)          950,63     957,52         -0,7%          -6,90   -2,1% 
Kupfer-Future            4,69       4,74         -1,1%          -0,05   +5,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 07, 2022 10:10 ET (14:10 GMT)