Zürich (awp) - Der Finanzdienstleister Leonteq spürt die Auswirkungen der Coronavirus-Krise. Er passt deshalb seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten an.

Angesichts der Unsicherheiten bezüglich der Dauer und der globalen wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Situation sei Leonteq derzeit nicht in der Lage, einen finanziellen Ausblick für das Gesamtjahr zu geben, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Deshalb werde die bisher kommunizierte Prognose für 2020 zurückgezogen.

Im Februar anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsergebnisses 2019 hatte CEO Lukas Ruflin für das laufende Jahr noch einen Betriebsertrag in der Bandbreite von 270 bis 300 Millionen Franken in Aussicht gestellt, nachdem dieser 2018 256 Millionen betragen hatte.

Für das erste Halbjahr 2020 erwartet Leonteq ein Ergebnis in etwa auf "Break-even-Niveau", hiess es weiter. Erklärt wird dies in der Mitteilung damit, dass in diesem volatilen Umfeld zwar auf der einen Seite das Transaktionsvolumen und die Kommissionserträge zulegen, auf der andern Seite wegen der sich rasch ändernden Marktrisikopositionen in einem zunehmend illiquiden Absicherungsmarkt zugleich die Hedging-Kosten ansteigen. Insgesamt sehe Leonteq aber weiterhin eine starke Kundennachfrage, hiess es weiter.

Die Resultate zum ersten Semester wird die Gesellschaft am 23. Juli 2020 veröffentlichen.

Neuer White-Labeling-Partner

"Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten sind wir auf den Schutz der Profitabilität konzentriert und betreiben ein striktes Kostenmanagement", wird CEO Ruflin in der Mitteilung zitiert. Das Geschäft werde weiter vorangetrieben.

Darüber hinaus habe Leonteq kürzlich eine Kooperationsvereinbarung mit einem neuen White-Labeling-Partner unterzeichnet. Einzelheiten dazu sollen im Laufe dieses Monats bekannt gegeben werden.

Leonteq habe einen starken Start ins Geschäftsjahr 2020 mit hoher Kundenaktivität und einem positiven Handelsergebnis an den Tag gelegt, schrieb die Gesellschaft. Im März habe dann aber die weltweite Ausbreitung von Covid-19 und der Ölpreisschock zu ausserordentlich hoher Volatilität und Turbulenzen an den globalen Kapitalmärkten geführt, wobei alle Anlageklassen, die strukturierten Produkten zugrunde liegen, in Mitleidenschaft gezogen worden seien.

sig/jr